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Zwischenfazit: viel Kritik für Apple Music

Apple, iOS, Review, Software, Sonstiges
Zwischenfazit: viel Kritik für Apple Music
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Am vergangenen Dienstag ist der Musik-Streaming-Dienst von Apple gestartet. Seitdem gab es viel Feedback, das Wichtigste von der verschwundenen Privatfreigabe über DRM-Schutz sowie die iCloud-Mediathek haben wir euch hier zusammengefasst.

Das Interface

Die erste Kritik stammt von Reddit. Zwei Nutzer haben auf der Plattform einen visuellen Vergleich zwischen Apple Music und Spotify gewagt. Dabei wurden unterschiedliche Funktionen miteinander verglichen, von der Suche bis zum Radio und persönlichen Vorschlägen.

Fazit des Vergleichs: Apple Music und dessen Bedienung fehlt es vor allem an Intuition. Oftmals gibt es keine kleinen Symbole und Überschriften, welche die UX (User-Experience) deutlich verbessern würden. Hier muss Apple nachholen.

Übrigens: Auch von anderer Seite gibt es Kritik bezüglich der Unübersichtlichkeit innerhalb der App.

Apple has built a handsome, robust app and service that goes well beyond just offering a huge catalog of music by providing many ways to discover and group music for a very wide range of tastes and moods. But it’s also uncharacteristically complicated by Apple standards, with everything from a global terrestrial radio station to numerous suggested playlists for different purposes in different places. – Walt Mossberg

I’m damned impressed. Apple Music is a quality service, with the right mix of human curation and algorithms to help users figure out exactly what they want to hear. I can only imagine that the service will only get better from here. The more I use it, like/dislike songs, the better it will know me. –Jim Dalrymple

iCloud Mediathek

Es ist wohl mitunter einer der größten Problemzonen derzeit: Die iCloud Mediathek innerhalb des Dienstes. Kurz erklärt (Apple tut dies übrigens nirgendwo) handelt es sich dabei um einen Dienst, der eure gesamte Musik in die iCloud lädt und dann auf allen Geräten anzeigt, auf denen dieser auch aktiviert ist. Soweit so gut, allerdings gibt es gleich ein ganzes Bündel an Problemen.

Fangen wir bei der Transparenz an. Die gibt es im Prinzip nicht. Keine Angaben zu irgendwelchen Uploads, keine Informationen über Fortschritte oder sonstige Einstellungsmöglichkeiten. Nichts. Es liegt also nahe die iCloud Mediathek zu deaktiveren, allerdings funktioniert Apple Music dann nur eingeschränkt. Anlegen von Playlists oder Offline-Speichern von Titeln ist nicht mehr möglich. Auch wenn man seine Musik von iTunes (aus dritten Quellen) auf das iDevice synchronisieren will, wird das schwierig. Das war es zwar schon immer, jedoch gibt es diese Möglichkeit mit Einführung der iCloud Mediathek überhaupt nicht mehr. Und fast ohne irgendwelche Angaben bezüglich Uploadstatus oder Ähnlichem wird das Ganze umso schlimmer.

Außerdem häufen sich immer mehr Berichte über durcheinander gewürfelte iTunes Mediatheken, sofern iTunes Match aktiviert ist. Größter Kritikpunkt: Mit der iCloud Mediathek gibt es auch wieder den Kopierschutz Fairplay, auch hier hat Apple nichts offen kommuniziert. Das kritische am Kopierschutz: Wenn ihr aus dritten Quellen ein Album von eurem Computer in die Cloud ladet wird dieser inklusive Kopierschutz auch auf alle anderen Geräte verteilt. Wenn ihr nun die Original-Dateien von eurem Computer verliert oder löscht, bleibt der Kopierschutz weiterhin existent. Eine Lösungsanleitung findet ihr hier.

Privatfreigabe

Mit iOS 8.4 wurde auch de Privatfreigabe entfernt. Dabei konnte man Lieder die sich auf der Festplatte auf dem PC befanden auch auf anderen Geräten im gleichen Wlan-Netzwerk abspielen. Diese Funktion gibt es nun jedoch nicht mehr. Aus welchem Grund ist derzeit unklar, denkbar wäre allerdings auch, dass Apple diese nur „momentan nicht verfügbar“ gemacht hat und bald wieder einführt.

Radiowerbung

Der Radiosender Beats1 finanziert sich (unter anderem) durch Werbung. So konnte man jüngst den Satz „Beats 1 is made possible by Candy Crush Soda Saga“ aufschnappen. Das ist nicht wirklich nervig, vor allem da die Werbung lediglich drei Sekunden lang ging, allerdings hätten wir uns auch hier wieder mehr Transparenz und Kommunikation seitens Apple gewünscht.

Stabilität und Inhalte

Auch in Sachen Stabilität der iOS-App hagelt es negative Rezensionen. Diese habe sich enorm verschlechtert, heißt es. Teilweise sei die App kaum noch zu benutzen. Ähnliches gilt wohl für Inhalte, denn häufig gibt es beispielsweise im Bereich „Connectkaum Inhalte. Viele Künstlerprofile sind leer und der einzige Feed im Connect-Stream stammt vom Apple Music Team. Übrigens lässt sich Connect in den Einstellungen (Allgemein > Einschränkungen) deaktivieren und als Folge dessen der „Playlists“ Tab wieder anzeigen.

Apropos Connect: Kritik muss Apple auch von Seiten der Künstler selbst einstecken. Konkret hat die Indie-Band „Airplane Mode“ Kritik geäußert. Die Punkte seien hier ein umständlicher Upload-Prozess von Songs sowie die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Künstler und Fan. Es gibt keine Möglichkeit zu antworten, keine Möglichkeit andere Leute einzuladen und es sei sehr kompliziert Songs hochzuladen.

Uploading a song in the Music app is clunky. In order to get the song to post, it has to be available in My Music. Which means that I need to import the track to iTunes on my Mac, convince it to sync with my iPhone (a process that took about 12 hours and restoring my phone from a backup), and then go searching for it in a list that doesn’t immediately present with a search field. From there I’m given the ability to edit song artwork and track details, but the “Done” button never lit up for me. I backed out and tried again. Same thing. I made sure all fields were filled in correctly. Maybe my account just didn’t have song posting permissions. Who knows?

But the worst offense of all is this: I can see no way to invite people to follow us on Connect. I can share the link. I can even tweet about it. Yet there’s no way to know how many followers we have, encourage people to follow us, or directly engage with anyone who hasn’t already purchased a song from us on iTunes. That feels broken. Somehow people were able to comment, which is great, but it makes me sad that I feel no sense of… well, connection. And I really, really want that connection.

So sieht das Interface für Künstler aus:

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Last but not least

Zu guter letzt gibt es noch ein paar Splitter von Apple Music, entnommen aus den AGB:

Nutzung nur in Deutschland:

Update: Der folgende Paragraph bezieht sich wohl nur auf den Store des Nutzers. Der Aufenthaltsort bei der Nutzung des Dienstes ist jedoch gleichgültig. Dies wurde bereits von einigen im Web bestätigt, die einen deutschen Account haben, Apple Music jedoch auf Reisen ohne Probleme verwenden konnten.

Der Apple Music Dienst steht Ihnen nur in Deutschland zur Verfügung. Sie dürfen den Dienst nicht von außerhalb Deutschlands nutzen oder versuchen ihn zu nutzen. iTunes kann mit Hilfe von technischen Mitteln die Einhaltung dieser Bestimmung überprüfen.

Apple merkt sich, was ihr wie hört:

Zu diesen Informationen gehört insbesondere, welche Apple Music Produkte Sie hören (auch ob Sie dabei stoppen oder überspringen) und wie lange Sie sie hören. iTunes kann auch Geräteinformationen wie IP Adresse, Gerätetyp, Version und Typ des Betriebssystem und individuelle Geräteidentifizierungsmerkmale (Unique Device Indentifier) erheben. Informationen über Ihre musikalischen Vorlieben, die Sie iTunes zur Verfügung stellen, werden in Verbindung mit Ihrem Konto gespeichert.

Nicht mehr als 10 Geräte und 5 Macs:

Sie dürfen den Apple Music Dienst auf zehn Geräten, die mit Ihrem Konto verbunden sind und von denen nur fünf Computer sein dürfen, nutzen. Ein individuelles Apple Music Abonnement ermöglicht es Ihnen, Apple Music Produkte auf ein einzelnes Gerät zu streamen. Ein Familien Apple Music Abonnement ermöglicht es Ihnen und den Mitgliedern Ihrer Familie, Apple Music Produkte auf bis zu sechs Geräte gleichzeitig zu streamen.

Keine gewerbliche Nutzung:

Sie sind berechtigt, den Apple Music Dienst und die Apple Music Produkte nur für den privaten, nicht-gewerblichen Gebrauch zu nutzen, außer wenn iTunes Ihnen eine weitergehende Nutzung gestattet. Die Lieferung des Apple Music Dienstes oder der Apple Music Produkte gewährt Ihnen keine Rechte für eine Nutzung des Apple Music Dienstes oder der Apple Music Produkte für gewerbliche Zwecke oder für Werbezwecke.

Fazit

Apple Music steckt eindeutig noch in den Kinderschuhen. Das war ein Stück weit zu erwarten, allerdings hätte sich (vor allem) Apple hier auch deutlich besser vorbereiten können. Der Dienst hat Potenzial, setzt sich allerdings nicht von der Konkurrenz ab. Es wird interessant werden, wenn bei den meisten die drei Monate Testphase ablaufen und wir beobachten, wer Apple Music wirklich weiter nutzt. Wie sieht es bei euch aus?

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