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US-Studie: „Dr. Google ist ein schlechter Arzt“

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US-Studie: „Dr. Google ist ein schlechter Arzt“
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Bequem alles von seinem Computer zu lösen ist in den meisten Fällen ein toller Trend des 21. Jahrhunderts. Doch wie eine US Studie nun herausgefunden hat, führt die Recherche im Internet nicht immer zu positiven Gefühlen. Speziell kann man das bei Gesundheitstipps aus dem Internet sehen, so die Studie. Was man genau darunter versteht, haben wir für euch herausgefunden.

„Die wenigsten Menschen gehen gern zum Arzt und es gibt auch unterhaltsamere Dinge, als sich im Wartezimmer mit hustenden und schniefenden Menschen aufzuhalten“, sagt Urs-Vito Albrecht, Arzt und Medizininformatiker an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Dieses Phänomen ist längst zur Wirklichkeit geworden, da man ja nun viel mehr Möglichkeiten hat als früher. Der Komfort des Internets ist einfach, dass man örtlich unabhängiger ist und oft auch viel Geld spart. Genau deshalb zieht es viel Leute immer mehr zu Dr. Google, welcher schon nach Sekunden eine genau Diagnose stellen kann.

Eine US-Studie zeigte nun hierzu, dass vor allem Schwangere öfter bei „Dr. Google“ Rat suchen, als sie eigentlich möchten. Sie seien unzufrieden mit der ärztlichen Beratung und der zeitlichen Struktur der Vorsorgetermine, schreiben Forscher um Jennifer Kraschnewski im Penn State College of Medicine in Hershey im „Journal of Medical Internet Research“. Das in den Praxen angebotene Infomaterial werde oft als veraltet empfunden, als Alternative seien Apps und erklärende Videos erwünscht, die immer aufrufbar sind. Gleichzeitig begeistere auch der Austausch mit anderen Schwangeren, welcher ja nicht umbedingt immer in der Vorsorge gegeben ist.

„Dr. Google du machst mir Angst“

„Symptome zu googlen ist immer gefährlich“, sagt Corinna Schaefer vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Mit Beschwerden solle jeder immer erst mal zum Arzt gehen. „Danach kann man sich im Netz weiter informieren oder andere Therapiemöglichkeiten recherchieren.“

Bei der Bewertung von Suchergebnissen spiele die Psyche eine enorme Rolle, ergänzt Albrecht. Neutral sei eine Suche fast nie: Je nach unterschwelligem Wunsch „ich will gesund sein“ oder „ich will krank sein“ würden die gefundenen Angaben subjektiv unterschiedlich gewertet. „Großer Nachteil der Internet-Suche ist zudem, dass sie nicht reflektiert wird und die Nutzer allein mit den Ergebnissen bleiben“, sagt Albrecht. Auch der Hamburger Neurologe Ansgar Frieling betont: „Eine unserer Hauptaufgaben ist es, Menschen Ängste zu nehmen vor Dingen, die bei ihnen keine Rolle spielen.“. Gerade bei Herzproblemen oder alles was mit den Lebenswichtigen Organen zusammenhängt mache Dr.Google Panik, wo die Wissenschaft Entwarnung geben würde. Es ist nämlich immer noch der alte Schuh, da jeder in Foren seine Medizinische Meinung ausleben kann, meist aber nur für Angst bei anderen Betroffen sorgt.

Kaum verwunderlich ist deshalb, dass so mancher Experte warnt, „Dr. Google“ verbreite unsinnige Panik und leiste Hypochondrie Vorschub. Andere Fachleute loben hingegen, der Patient stehe dank der Informationen im Netz nun nicht mehr unwissend dem „Halbgott Arzt“ gegenüber. Schon oft habe erst die Suche im Internet nach jahrelangem Ärztemarathon zur Diagnose einer seltenen Krankheit geführt. „Informierte Patienten sind nicht das Problem, sondern falsch informierte“, betont Schaefer. „Als Laie ist es unglaublich schwierig, Angaben richtig einzuschätzen.“

Zusammenfassend ist aber die Meinung der US Studie und der meisten Ärzte folgende: Es ist zwar auf der einen seit gut, dass man sich informiert, doch gerade bei Dingen die mit Herz, Nieren, Magen oder Leber zu schaffen hat, hat Dr. Google nichts zu suchen und darf schon gar nicht einen Arzt ersetzten! Ebenso ist bei der Krebsfrüherkennung lieber zu einer Vorsorgeuntersuchung geraten, als zu einer Internet-Selbstdiagnose. Zum Schluss interessiert uns noch eure Meinung, hab ihr schonmal eine Krankheit bei Dr. Google behandeln lassen und was sagt ihr allgemein zu Gesundheitapps?

Text-Quelle (Focus)

 

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