Apple sieht sich mit einer neuen Sammelklage konfrontiert. Ihr Gegenstand: Apple Pay. Der Dienst sei wettbewerbsverletzend und Apple diskriminiere andere Zahlungsdienstleister, so der Vorwurf eines US-Kartenausstellers. Die Anschuldigung ist nicht neu, auch die EU hat ähnliche Bedenken geäußert.
Apple muss sich mit einer neuen Sammelklage auseinandersetzen. Sie betrifft seinen Zahlungsdienst Apple Pay. Eingereicht worden ist die Klage vom amerikanischen Zahlungsdienstleister und Kreditkartenaussteller Affinity Credit. Das Unternehmen wirft Apple vor, eine Situation des unfairen Wettbewerbs mit seiner Bündelung der NFC-Schnittstelle in iPhone und Apple Watch mit Apple Pay geschaffen zu haben.
Hintergrund
Auf dem iPhone und der Apple Watch können nur Zahlungen per NFC abgewickelt werden, wenn sie über Apple Pay laufen. Für jede Zahlung per Apple Pay erhält Apple eine kleine Provision: Das sind 0,15% bei Kreditkartenzahlungen und ein halber Cent bei einer Zahlunng per Debitkarte.
Auf den ersten blick scheint das wenig, Banken und Zahlungsdienstleistern ist es aber ein Dorn im Auge, denn auf die Masse gesehen, kommt ihr eine Menge Geld zusammen. Rund eine Milliarde Dollar verdient Apple jährlich an Apple Pay – Geld, das Banken an Umsatz entgehe, so der Vorwurf von Affinity Credit, der übrigens auch von der EU geteilt wird, die ihrerseits eine Untersuchung gegen Apple eingeleitet hat.
Apple soll zur Öffnung der NFC-Schnittstelle gezwungen werden
Affinity Credit lässt sich in dem Prozess von Hagens Berman vertreten, einer Kanzlei, die bereits zwei große Kartellverfahren gegen Apple gewonnen hat. Die Forderung: Apple soll die NFC-Schnittstelle seiner Geräte öffnen, sodass eine ähnliche Situation entsteht, wie unter Android.
Dort gibt es zahlreiche Wallet verschiedener Dienstleister und dadurch existiert ein freier Wettbewerb verschiedener Systeme. Die NFC-Schnittstelle kann allerdings von Diensten grundsätzlich kostenlos für Zahlungen genutzt werden. Apple argumentierte hier stets mit der Sicherheit der Nutzer, man kennt diese Strategie allerdings. Im Kern geht es dem Unternehmen vor allem darum, seine Einnahmen aus Provisionserlösen zu sichern.