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Kommentar: Über No Think Different, Displaygrößen und Geld

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Kommentar: Über No Think Different, Displaygrößen und Geld
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Vor ziemlich genau zwei Jahren warb Apple mit einem ganz bestimmten Spot für das damals, ganz neue iPhone 5. In „Thumbs“ argumentierte man für 4″ – eben wegen der thumbs, wegen der einhändigen Bedienung. Zwei Jahre später: Apple stellt das iPhone 6 (Plus) vor. Mit einer Hand bedienen? Das war einmal, doch wer stellt diese Frage heute überhaupt noch? Der Spot scheint vergessen, hach das neue Modell ist so toll! Was ist also mit Thumbs? Was ist mit Think Different? Und was bedeutet das überhaupt für Apple? Ein Haufen unsortierter Gedankengänge zu Apple’s neuestem iPhone-Lineup und mehr.

Mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen, gehört zu den Fähigkeiten von Apple. So war auch in diesen Tagen das Gerede wieder groß: Da ist es! Das neue iPhone! Besser und größer. Auf letzterem liegt die Betonung (bigger than bigger). Doch von Anfang an: Für mehrere Generationen beharrte Cupertino stets aus den bewährten 3,5″. Man kann genug sehen und es war vor allem eins: Bequem. Doch mit der Zeit entwickelte sich der Markt. Die Konkurrenz wurde buchstäblich größer. Auch Apple muss(te) nachziehen und die Jungs und Mädels aus Cupertino waren sich dessen auch absolut bewusst. Schon im April 2013.

Aber Steve…

„Bei Steve hätte es das nie gegeben!“ – „Oh, doch!“? Dass Jobs schon immer ein 4,7″ oder gar 5,5″ Modell im Sinn hatte, ist schlichtweg Blödsinn. Effektive Instrumente der Marketingabteilung aus Cupertino, um die eigenen Rezipienten zu besänftigen und – vor allem – zum Kauf eines neuen Geräts zu überreden. Die Rechnung ist simpel. Was Messias Jobs mag, mögen auch seine Jünger. Zu groß wäre ansonsten der (Ver)Ruf. Apple ist voll langweilig geworden! Steve hätte das nie so gemacht! Apple ist scheiße!

Doch überhaupt überwiegt der Hype um das neue Produkt. Wer sich vor (zwei) Jahren noch schwor, niemals ein größeres Gerät zuzulegen, ist da heute schon anderer Meinung. Man kann es ja mal ausprobieren… Warum denn nicht? Und so ist auch „Thumbs“ ganz schnell vergessen. Zumal die Menschen dumm einfach denkend sind. Die Qualität einer Kamera wird in Megapixeln gemessen, die Geschwindigkeit anhand von Prozessordaten abgelesen. Das ist primitiv, aber weit verbreitet. Da freunden sich viele mit dem Gedanken an, Hey das iPhone 6 Plus ist größer, also ist es auch besser, getreu dem Motto: Wer nicht (alles) weiß, wird auch alles glauben. Die Display-Größe ist ein entscheidender Indikator für den Funktionsumfang des Geräts (geworden). Nicht ohne Grund ist das iPhone 6 Plus teurer.

Think Different war einmal (und wird es auch bleiben)

Jedes Unternehmen existiert einzig und allein aus dem Grund, um Umsatz zu machen. Geld zu verdienen. Auch Apple. Think Different war einmal, zu einer Zeit, als man noch nicht Millionen und aber Millionen von Kunden hatte und Marktführer war, sondern sich erst einmal auf dem Markt etablieren musste. Auf sich aufmerksam machen musste und darauffolgend von anderen abheben konnte. Think Different eben. Der daraus entstandene Apple-Hype gilt dank herausragend(st)er Werbung, auch noch heute, sodass die Linien zwischen „Geplant“ und „Nachziehen“ kaum noch ersichtlich sind.

Mit anderen Worten: Apple bestimmt nicht (mehr), wie es auf dem Markt zu geht. Dass tun zu guter Letzt immer noch die Kunden. Denn sie sind es, die Geld einbringen. Apple konnte viele Trends setzen (und ist dazu wahrscheinlich auch jetzt noch fähig). Wem die Größen trotzdem zu groß sind, dem bleibt nicht viel übrig. iPhone 5S oder vielleicht mal einen Blick auf die Android-Seite wagen? Apple kann und wird auch nie auf jeden einzelnen User hören und deren Wunsch erfüllen. Von „Block the noise“ spricht und Cook und der iKonzern schreibt dies auch selbst in iBooks-Handbüchern. Doch auch dafür hat Apple (scheinbar) eine Lösung: Reachability. Mittels Doppel-Tap auf den Homebutton, senkt sich das Geschehen auf dem Display soweit herunter, sodass jeder bequem jede Ecke erreichen kann. Das sorgt in der Praxis allerdings für fast noch mehr Ineffizienz, da lohnt es sich schon mal die Hand zu umpositionieren. Doch wir driften zu weit in ein anderes Thema ab.

„Designed by Apple in California“

Aber das ist gut (für Apple), denn nur so bleibt man ganz oben. Nur wenn man sich am Markt orientiert und auch daran anpasst, ist man erfolgreich. Nur somit verkauft man auch weiterhin genügend Produkte. Apple ist kein einzigartiges Garagen-Unternehmen mehr (auch wenn viele ein solches Flair verspüren zu glauben). Apple Inc. ist einer der Big Player auf diesem Planeten und solche Typen haben nur ein Ziel: Cash, Cash, Cash.

Statt auf „Think Different“ setzt man auf „Designed by Apple in California“. Das klingt gut, suggeriert Qualität und wirkt einfach hochwertig. Und sieht auch so aus.

Fazit

Apple ist längst nicht mehr so anders, als die Konkurrenz. Ganz oben teilen sich Geld verdienen, perfekte Produkte kreieren und vielleicht noch Kunden glücklich machen ohne klare Linien den ersten Platz. Apple wird sich auch künftig an (nicht selbstgesetzten) Trends orientieren (müssen). Denn nur so bleibt man auch der Big Player im Geschäft.

Ein paar Worte zum Schluss: Der Kommentar war (zugegeben) etwas unsortiert, das soll auch kein Anti-Apple-Artikel sein. Hochspannende Unternehmen auch mal (etwas überspitzt) kritisch zu beäugen schadet nicht. Wer nicht (alles) weiß, wird auch alles glauben.  

[via]

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