Apple ist keine günstige Marke. Das ist etwas, das jedem bewusst ist. Doch inzwischen befinden sich die Geräte mit dem Apfel auf der Rückseite auf einem Preisniveau, das bei sehr vielen Menschen nur noch Kopfschütteln auslöst. Die Tendenz der Preise: Steigend.
Donnerstag, 27. Oktober 2016, es ist 19 Uhr. Der CEO des Unternehmens betritt die Bühne im eigenen Firmengebäude. Alle warten gespannt. Wie üblich spricht Tim Cook über die letzten Neuerungen, über die zuletzt präsentierten Geräte, über beeindruckende Zahlen. Dann geht es zur Sache. AppleTV. Interessante Neuerungen werden vorgestellt und wie üblich beklatscht. Nach gut 30 Minuten kommt endlich das, auf das alle Anwesenden, alle Appleblogger und alle, die den Livestream verfolgten, gewartet haben: „The next thing we’d like to talk about, is something dear to all of us at Apple… and that’s the Mac.“ Applaus im Saal, man wird hellhörig.
Und los geht’s! Neues Design, neue Anschlüsse, neue Farbe, neue Tastatur, größeres Trackpad, bessere Performance. Das Highlight: Die TouchBar, die die oberste Tastenreihe der Tastatur mit den Funktionstasten ablösen soll. Ein spannendes Feature.
Gegen Ende des Events wird noch das MacBook Air erwähnt: Seine Ausstattung entspricht noch den Standards, die vor ein paar Jahren aktuell waren. Ein MacBook Pro mit 13 Zoll Displaydiagonale ohne TouchBar soll seine Nachfolge antreten. Präsentation vorbei, Cook verlässt die Bühne.
Als Apfellikeredakteur der Moment, wo man sich nach intensivem zusammenfassen und livetickern zurücklehnen kann. Man unterhält sich über die Neuerungen, ist ganz angetan von der TouchBar, geht auf die Homepage von Apple und liest sich die Grundkonfigurationen der neuen Modelle durch. Aber es ist Vorsicht geboten: Es folgt der Schlag ins Gesicht, wenn sich das Sichtfeld zu weit nach unten verschiebt. Die Augen sehen, das Gehirn verarbeitet: Eins. Sechs. Neun. Neun. 1699?! Apple verlangt für sein MacBook Pro mit 13 Zoll in Basiskonfiguration und ohne TouchBar allen Ernstes so viel Geld?
Was bekommt man dafür? Einen 2,0 GHz i5 Prozessor und 256 GB SSD, sowie eine Onboard-Grafikkarte. Das sollte doch der Ersatz für das MacBook Air sein, das deutlich billiger ist! Möchte man jetzt aber ein Gerät mit der besagten TouchBar, 256 GB Speicherkapazität und Intel HD Graphics, so landet man bei schlappen 2000 Euro. Grundkonfiguration versteht sich. Nun reichen jedoch vielen MacBook Nutzern 256 GB nicht aus, also nutzt man die Möglichkeit, auf 512 GB upzugraden. 2200 Euro.
Nun ist das MacBook Pro eben das MacBook Pro. Viele Nutzer verwenden es für Text-, Bild- und Filmverarbeitung und dafür sind 13 Zoll in vielen Fällen einfach etwas wenig. Also greift man auf das 15 Zoll Modell zurück. Problem: die 2699 Euro die man dafür ausgeben muss. Dafür erhält man unglaubliche 256 GB SSD, allerdings auch einen QuadCore i7 mit 2,6 GHz und eine Radeon Grafikkarte, sowie 16 GB RAM. Bei 512 GB sprechen wir dann von 3200 Euro.
Man kann erkennen, auf was es hinausläuft: Das MacBook ist zu teuer. Viel zu teuer. Apple’s Preispolitik ist für viele ein großes Problem. Der Laptop mit Apfellogo ist zum Beispiel bei Studenten sehr beliebt. Doch welcher Student kann es sich leisten, 1700 Euro für ein Gerät auszugeben, dass von Laptops anderer Hersteller hinsichtlich der Spezifikationen weit übertroffen wird, bei einem deutlich geringeren Preis? Welcher Normalverdienende kann es sich spontan leisten, ein 15 Zoll MacBook Pro mit 512 GB Speicherkapazität zu kaufen?
Natürlich sind MacBooks super Geräte, kommen mit guter Akkuleistung und einem insgesamt rund laufenden Betriebssystem. Doch ist das Grund genug, so viel Geld auszugeben?
Man fragt sich ganz einfach, wie lange das noch gut gehen kann. iPhones, die bis zu 1200 Euro kosten, iPads für bis zu 1270 Euro, ein MacBook Air mit veralteter Technik um 1100 bzw. 1350 Euro und jetzt ein MacBook Pro, dass bei ausgereizter Konfiguration über 5000 Euro kosten kann. Heben sich Apple’s Geräte wirklich in jedem Aspekt so von der Konkurenz ab, oder ist es nur noch der Preis, der abgehoben ist?
Was ist eure Meinung zu Apple’s Preispolitik? Wir würden uns freuen, wenn ihr uns eure Meinung in den Kommentaren und bei der Umfrage mitteilt!
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