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MacBook Air mit M1 Chip: Unser Fazit nach einer Woche

Apple, Mac
MacBook Air mit M1 Chip: Unser Fazit nach einer Woche
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Hinweis: Dieser Artikel erschien im Original auf Apfelpage.de.

Seit acht Tagen nutze ich nun schon das neue MacBook Air mit Apples hauseigenem Silicon. Meine Erfahrungen in dieser Zeit und die Einschätzungen dadurch lest ihr in diesem Bericht. Freilich benötigt es noch einige Wochen, bis ich endgültige Analysen zum Akku oder der Alltagsperformance abgeben kann. Ich möchte hier aber schon viele ersten Eindrücke zu alldem mit euch teilen, die sehr spannend sind. Zudem habe ich Vergleiche mit Intel-MacBooks und anderen M1-Geräten von Kollegen für euch. Danke fürs Lesen!

Vorab: Mein Hintergrund

Ich habe in den letzten Jahren ein Vielzahl an Macs für längere Zeit genutzt, unter ihnen das MacBook Pro 15 Zoll aus dem Jahr 2012 und 2016, das 12-Zoll-MacBook aus 2017, das MacBook Pro 13 Zoll 2018 sowie einen iMac aus 2016. Damit habe ich und nutze ich immer noch Macs mit unterschiedlichsten Preispunkten und würde mir deshalb zumindest grundlegend zumuten, die Akkulaufzeit und Performance eines Laptops von Apple bewerten zu können.

Ich nutze meine Macs täglich viele Stunden für die Arbeit und private Aktivitäten. Indessen gehen diese über Amateur-Anwendungen nicht großartig hinaus. Ich nutze iMovie für Videoschnitt, GarageBand für meine Soundproduktionen und Darkroom sowie Gimp für Fotobearbeitung. Alles das nutze ich zwar wöchentlich, aber im Amateur-Rahmen, sodass ich in diesem Bericht eher für Otto-Normalverbraucher sprechen kann. Denn die meiste Zeit nutze ich Safari, Mail, Musik, Pages, Numbers und Office auf macOS.

Noch kurz zu den technischen Daten: Mein MacBook Air hat 16 GB RAM und eine 256 SSD. Das MacBook Pro 13 Zoll aus 2019, das ich vorher im Alltag verwendet habe, hat ebenso 16 GB RAM, jedoch 512 GGB auf der SSD und einen 1,4 GHz Quad-Core Intel Core i5.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

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Zurück zum Thema: ARM im Alltag

Also, wie ist das jetzt mit einem MacBook ohne Intel? Nun: So gesehen merkt man davon rein gar nichts. Der Mac startet und läuft so wie jeder andere auch, nur eben schneller, aber dazu kommen wir gleich. Und diese Einfachheit ist unumgänglich, Apple setzt damit seinen Zugang von „it just works“ perfekt um. Man muss weder komische Dialogfelder weg klicken, noch eine Anleitung durchlesen, wie man Apps jetzt zu öffnen hat. Ich muss aber zugeben: Ich habe den Mac frisch eingerichtet ohne Backup. Und vorinstalliert sind ja nur ARM-Apps.

Wenn man nun Intel-Programme herunterlädt, dann erscheint folgendes Fenster beim Öffnen des allerersten Programms, das nicht für ARM geschrieben wurde:

Dieses Fenster kommt jedoch nur einmal, schließlich muss Rosetta auch nur einmal installiert werden. Es öffnet und schließt sich später dann jeweils automatisch beim Versuch, neu geladene Intel-Programme zu öffnen. It just works.

Das erste Öffnen von Chrome hat in dem Fall rund 20 Sekunden gedauert. Beim ersten Öffnen von Microsoft Word musste ich gut 10 Sekunden warten. Woran die Unterschiede liegen, weiß ich nicht, aber das ist alles verschmerzbar. Denn schon beim zweiten Öffnen geht das alles viel schneller. Nun warte ich auf Chrome 2-3 Sekunden und auf Word 1 Sekunde beim Öffnen.

Jetzt wird sich der eine oder andere aber schon denken: Wie 2 bis 3 Sekunden? Ja, es ist so. Word, Chrome und einige andere Intel-Programme öffnen sich bei mir noch deutlich langsamer als etwa auf meinem MacBook Pro 13 Zoll. Vielleicht 30-40% langsamer. Das ist aber wirklich kein großes Thema. Es kommt überdies sehr darauf an, wie oft ich die jeweilige App verwende. Die KI von macOS priorisiert hier meines Wissens Apps, die man öfters verwendet, ähnlich wie auf iOS.

Beim Verwenden der für Intel geschriebenen Programme selber kann ich übrigens keinen Unterschied zu vorher erkennen. Alles sieht gleich aus und läuft rund. Anfangs ruckelte Chrome zwar fürchterlich, das ist seither jedoch nie mehr vorgekommen. Dass die Apps nun schneller sein sollen, kann ich nicht bestätigen. Aber solange die nicht langsamer sind, bin ich schon zufrieden. Die richtige Sprung kommt ja jeweils beim Entwickeln für ARM. Hier können wir nur hoffen, dass die Entwickler Gas geben. Daran habe ich jedoch keinen Zweifel. Bis 2021 sollten die wichtigsten Apps umgezogen sein, schon jetzt gibt es ja einen ganzen Haufen. Und nochmals: Die anderen funktionieren ja.

Performance

Es geht ans Eingemachte. Was bringt das Teil denn auf die Strecke? Lasst mich zunächst sagen, dass ich noch nie an einem so flüssigen und zügigen Mac gearbeitet habe. Die Aufwach-Zeit ist fast „instant“, Apps und Menüs öffnen sich unheimlich schnell und Big Sir läuft wirklich ohne grobe Fehler. Man fliegt wirklich durch das System und die meisten Apple-Programme wie Einstellungen sind auf Knopfdruck da, wie man das sonst nur vom iPhone oder iPad gewohnt war.

Disclaimer: Mir ist vollkommen bewusst, dass sich neue Macs im frisch eingerichteten Zustand immer schneller anfühlen als eine Maschine, die schon 1-2 Jahre auf dem Buckel hat. Dennoch lassen sich einige Vergleiche anstellen. Ich richte zudem immer wieder neue Intel-Macs ein, sodass ich in etwa abschätzen kann, wie sich diese neu anfühlen.  

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

STARTEN VON APPS

WENN Apps und Programme auf ARM optimiert sind, dann fliegt der neue Mac also förmlich. Apples eigene Apps sind zu einem Großteil in wenigen Zehntelsekunden nach dem Klick vollständig geöffnet. Durch die Bank öffnen sich Programme doppelt bis dreimal so schnell wie auf meinem Intel-MacBook-Pro. Hier einmal einige Vergleiche der Startzeiten von Apps auf dem MacBook Air M1 mit dem erwähnten MacBook Pro 13 Zoll aus 2019: Natürlich geben diese Zahlen nur einen ungefähren Eindruck, wurden nicht auf die Zehntelsekunde genau gestoppt und nicht unter 100% gleichen Bedingungen der SSD, Akku, Prozessor. Ich habe jedoch versucht, alle möglichen Störfaktoren heraus zu rechnen:

  • Programm: MacBook Air vs. MacBook Pro
  • Pages: 0,3 Sekunden vs. 1,0 Sekunden
  • Erinnerungen: 0,2 Sekunden vs. 0,8 Sekunden
  • Fotos: 0,4 Sekunden vs. 1,1 Sekunden
  • iMessage: 0,9 Sekunden vs. 1,9 Sekunden
  • iMovie (mit geöffnetem Projekt): 1,2 Sekunden vs. 4,9 Sekunden
  • GarageBand (mit geöffnetem Projekt): 3,8 Sekunden vs. 6,0 Sekunden
  • Word (Intel basiert): 1,3 Sekunden vs. 1,0 Sekunden
  • Chrome (Intel basiert): 2,0 Sekunden vs. 1,0 Sekunden

LEISTUNG IN APPS

Wie erwähnt, möchte ich keine umfassenden Tests von Profi-Programmen hier ausführen, denn das können andere viel besser. Die Programme fühlen sich jedenfalls und zweifelsfrei so flüssig wie nie vorher an. Das gilt teilweise auch für die Intel-Apps. Das Öffnen von Menüs und neuen Fenstern, Tabs oder Abschnitten innerhalb von Apps geht extrem schnell. Vor allem bemerkbar macht sich dies natürlich bei intensiven Aufgaben. Beim Schneiden des Podcasts in GarageBand, beim Schneiden von 4K Videos in iMovie oder sogar bei simpler Fotobearbeitung in Darkroom. Das MacBook Pro dreht sehr schnell den Lüfter hoch und wird früher träge. Vom MacBook Air hört man eben keinen Mucks und noch dazu rennt es durch die meisten Tasks.

Das alles hat zur Folge, dass ich beim Zurückwechseln auf das MacBook Pro schon öfters das Gefühl hatte, länger zu warten und etwas eingebremst zu sein. Das blieb jedoch bei einem Gefühl, denn die tatsächliche Zeitersparnis innerhalb von Apps beläuft sich dann vielleicht auf einige Sekunden am Tag. Wer diese nicht übrig hat, sollte sich wahrscheinlich andere Gedanken machen.

Wie so oft kann das Gefühl aber mehr wert sein als die Fakten. Und das Gefühl ist eben: Es macht um Meilen mehr Spaß am MacBook Air zu arbeiten.

TESTS: Vergleich mit INTEL-MBP und anderen M1-GERÄTEN

Zum besseren Vergleich habe ich nun noch einige Export-Tests von kleineren und größeren Dateien gemacht.

VORAUSSETZUNGEN

Die Referenz ist in erster Linie mein MacBook Pro aus 2019 mit i5 und 16 GB RAM. Es hat damit selbstredend den langsameren Chip und nicht so schnelle SSDs. Dennoch kostete der Rechner vor einem Jahr bedeutend mehr als das MacBook Air heute, weshalb der Vergleich gar nicht so abwegig ist. Zudem wurden die Exports auf dieselbe externe Festplatte durchgeführt der Fairness wegen.

Ebenso hat der Redaktionskollege Valentin den letzten Test auch an seinem MacBook Pro mit M1 durchgeführt, ebenfalls mit 16 GB RAM. Alle Details folgen jetzt.

Disclaimer: Bevor ihr Kommentare schreibt: Nein, das sind keine wissenschaftlichen Tests und auch keine Vergleiche unter absolut gleichen Bedingungen. Sie liefern lediglich interessante Tendenzen und wir haben versucht, alle Störfaktoren wie Ladezustand, SSD, belegter RAM etc. möglichst auszugleichen und einzurechnen.

MacBook Air M1 und MacBook Pro 13 – Bild: L. Gehrer

RUNDE 1: KURZE MP3-DATEI EXPORTIEREN

Exportiert wird der Apfelplausch 171 als MP3-Datei aus Garageband auf die eingebaute SSD mit 256 kbit/s. Die Datei ist nur einige Hundert Megabyte groß, aber knapp 70 Minuten lang.

  • MacBook Air (M1): 03:05 Minuten 
  • MacBook Pro Intel: 03:50 Minuten

Damit war das MacBook Air rund 24% schneller.

RUNDE 2: KURZES 1080P VIDEO EXPORTIEREN

Exportiert wird ein Video in Full-HD aus iMovie auf eine externe Festplatte. Das Ganze passiert in ProRes für höchste Qualität. Die Datei ist rund 10 Minuten lang und damit fast 11 GB groß.

  • MacBook Air (M1): 02:41 Minuten 
  • MacBook Pro (Intel): 10:31 Minuten

Damit war das MacBook Air fast 300% schneller! Das zeigt wohl deutlich, dass das MacBook Air sehr gut und extrem schnell kurzfristig Leistung abgeben kann.

GarageBand auf dem M1 MacBook – Bild: L. Gehrer

RUNDE 3:  LANGES 4K-VIDEO EXPORTIEREN (+ VGL mit M1-MBP)

Exportiert wird ein Video in 4K aus iMovie auf eine externe Festplatte. Das Ganze passiert in ProRes für höchste Qualität. Die Datei ist rund 25 Minuten lang und damit mehr als 100 GB groß. Sehr spannend ist der Akkuverbrauch, den ich hier auch gestoppt habe. Zudem haben wir die Tests mit ähnlichen Festplatten auch am MacBook Pro mit M1 durchgeführt

  • MacBook Air (M1): 22:50 Minuten (Akkuverbrauch: 14 Prozentpunkte. Von 94% auf 80%)
  • MacBook Pro (Intel): 28:17 Minuten (Akkuverbrauch: 36 Prozentpunkte. Von 97% auf 61%)
  • MacBook Pro (M1): 18:18 Minuten (Akkuverbrauch: 11 Prozentpunkte. Von 74% auf 63%)

Damit war das MacBook Air knapp 23% schneller, das MacBook Pro jedoch 54% schneller als der Referenz-Intel-Rechner. Zudem drehte der Lüfter des MacBook Pro kaum hoch und verlor insgesamt noch etwas weniger Akku als das Air.

Mindestens so spannend wie der Speed-Unterschied ist hier auch der Akkuverbrauch. Trotz knapp 25 Minuten hoher Last hat das Ganze nur 14 %-Punkte an verbleibender Akkukapazität beim verbracht, während das Intel-MacBook fast 40 %-Punkte verbrauchte. Das ist unheimlich stark. Hochgerechnet würde das bedeuten, man könnte nahezu drei Stunden 4K Videos exportieren, bevor der Akku leer ist.

Das MacBook Pro legte hier sogar noch einen drauf wie oben ersichtlich. Die Displays hatte ich auf 90% Helligkeit, hier wäre also noch ein bisschen an Effizienz rauszuholen beim Akku.

Ich lasse die Zahlen einmal so stehen, da sie vermutlich nicht zu viel mehr taugen als einer interessanten Tendenz. Beeindruckend sind sie aber allemal. Es ist gut möglich, mit dem M1 um ein Vielfaches schneller ans Ziel zu kommen als mit den Intel Rechnern vorher und dabei einen Bruchteil des Stroms zu verbrauen.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

Das Magic Keyboard und Touch Bar

Ja, das ist mein erstes MacBook mit dem Magic Keyboard und ich tippe diesen Texte auf ebenjenem. Das sage ich jedoch als Verfechter der Butterfly-Tastaturen, vor allem der zweiten und dritten Generation. Besonders die dritte Generation im MacBook Pro 2019 hab ich lieben gelernt. Ich kann mit ihr schneller und fehlerfreier tippen als mit dem Magic Keyboard. Letztere ist zwar noch einen Tick leiser, doch ich habe das Gefühl, an den höheren Tasten irgendwie hängen zu bleiben. Ich war zum Beispiel überrascht, wie viele Tippfehler ich im ersten Durchlauf in diesem Artikel gefunden hatte.

Das Ganze kann und wird wahrscheinlich eine Gewohnheitssache sein. Vielleicht sehe ich das in 4 Wochen genau umgekehrt! Doch selbst nach acht Tagen würde ich grundsätzlich noch lieber an der Butterfly tippen.

Interessant ist übrigens auch, dass ich die Touch Bar öfters als gedacht vermisse. Nicht jedoch für die schickere Regulierung der Lautstärke, sondern beim Schreiben und beim Ausfüllen von Formularen. Die Wortvorschläge, Smileys und das einfache Ausfüllen von Passwörtern und Adressen mit der Touch Bar schätze ich mittlerweile sehr. Man kann darauf ohne große Probleme verzichten, doch die Touch Bar trägt zu einem gewissen „Pro-Feeling“ bei.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

Akkulaufzeit

Leider habe ich keine Benchmarks oder minutengenauen Laufzeiten für euch notiert. Doch das haben ja schon andere gemacht. Ich kann nur sagen: Vom Gefühl her hält der Rechner fast doppelt so lange durch wie mein MacBook Pro 13 Zoll. Bei aufwendigen Tasks sind es vielleicht 60%. Nun hat uns Apple das so ähnlich auch versprochen, aber es in der Realität zu sehen ist wirklich der Wahnsinn.

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Das bedeutet konkret: An den 8 bis 10 Stunden, die ich am MacBook pro Tag arbeite, muss ich an manchen Tagen gar nicht an die Steckdose. Wenn man nur Mail, Safari und Dokumente hin und herschiebt, bekommt man das Gerät wirklich kaum an einem Tag leer. Das ist beeindruckend und nicht weniger als das. Nun wird die Laufzeit für gewöhnlich noch etwas abnehmen und das Gerät ist ja auch frisch installiert. Doch selbst bei diesen Störfaktoren bleibt eine Laufzeit stehen, die den Mac eher nach iPad wirken lässt, als nach Mac.

Besonders relevant wird das, wenn man nur mehr 30% oder so übrig hat. In der Vergangenheit hieß das: Besser Helligkeit herunter regeln, so kommt man vielleicht noch eine Stunde lang aus. Das MacBook Air kann bei monotonen Tasks hier jedoch noch den Abend durchhalten. Einfach wow.

Die Kamera: Schlecht, aber wen interessiert’s?

In der 720p-Kamera – so habe ich das Gefühl – sehen viele Tester ein Ventil dafür, endlich Kritikpunkte anzubringen, um so ihr Review „ausgeglichen“ wirken zu lassen. Mal im Ernst: Die Qualität hat sich bei schlechtem Licht deutlich verbessert, ist aber immer noch grauenvoll. Aber wieso interessiert uns das eigentlich? Würden Zoom-Calls dadurch stabiler? Möchten wir bald in Photo Booth die Urlaubsbilder schießen? Für mich hätte selbst eine 4K-Kamera im Mac keinerlei Vorteile. Im Zweifel bin ich sogar ganz froh, wenn nicht jeder im Videocall meine Hautbeschaffenheit auf klinischem Niveau prüfen kann.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

Sonstige Auffälligkeiten

Ich habe, was mir sonst noch so auffiel, in kurzen Stichpunkten hier ausgeführt:

  • Das Display meines MacBook Pros ist nicht nur auf dem Papier heller, nein man sieht das auch mit bloßem Auge. Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade im Sommer und draußen jene Prozente sind, die den Unterschied machen. Es geht hier immerhin um 400 vs. 500 nits.
  • Der Lautsprecher des MacBook Air ist eher auf dem Niveau des 15 Zoll MacBook Pro. Das ist nun nicht neues am M1-Gerät, doch die Bässe und das Volumen des MacBook Air können sich seit dem Redesign wirklich sehen lassen. Mein MacBook Pro schlägt es locker aus.
  • Als jahrelanger Nutzer der 13 Zoll großen MBPs kann ich kaum ein verringertes Gewicht oder dünneres Design bemerken. Man sieht das zwar, doch habe ich im Alltag nicht das Gefühl, etwa ein leichteres Gerät zu benutzen. Mir gefällt sogar das symmetrische Design des MacBook Pro etwas besser.
  • Das Trackpad im Air gibt einen etwas stärkeren Widerstand als im MacBook Pro, das ich habe. Ob dies am Formfaktor liegt oder wirklich an der verbauten Hardware, konnte ich nicht herausfinden. Die Einstellungen sind nämlich gleich.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

Okay: WOW, aber was bringt’s?

Ich habe diese Frage absichtlich etwas provokant formuliert, um dem Hype da draußen etwas gegenzusteuern. Ja, die Performance ist beeindruckend. Ja, der Akku hält teilweise doppelt so lange durch wie bei anderen MacBooks. Und ja, die Transition von Intel auf Apple Silicon hat der Konzern im Großen und Ganzen wirklich nutzerfreundlich hinbekommen. Das alles ist wirklich gelungen, Hut ab Apple.

Sollten jetzt aber alle MacBook-Besitzer in den Apple Store rennen und sich die Zukunft des Macs holen? Nein. Eben nicht. Leider tun viele Reviewer gerade so, als wäre jeder Intel-Mac nun vollkommen veraltet und als könnte man ihn im Grunde in die Tonne treten. Bleibt denn der Golf 7 auf der Autobahn früher stehen, nur weil der Golf 8 auf den Markt gekommen ist?

Gut, auch das ist vielleicht noch überspitzt formuliert, mein Punkt indessen bleibt: Interessenten der neuen Apple-Silicon-Macs sollten sich gut überlegen, ob sie von der Akkulaufzeit oder der Performance wirklich profitieren können. Wir reden ja hier nicht von AirPods oder einem Case, sondern von einem vierstelligen „Investment“. Daran rütteln auch die noch so tollen Produktbilder auf der Apple Homepage nichts. Ich glaube jedenfalls, dass Nutzer, die mit den neuen MacBook Air, MacBook Pro und Mac Minis wirklich produktiver und effizienter arbeiten können, dies meistens auch wissen. Wer beruflich oder in der Freizeit fotografiert, filmt, musiziert, programmiert oder für wen rechenintensive Apps auf dem Mac zum Alltag gehören, der weiß vermutlich ganz genau, dass er mit einem dreimal so schnellen Prozessor und einer grandiosen Akkulaufzeit nicht nur schneller am Ziel ist, sondern ganz andere Projekte umsetzen und am Ende sogar einfacher und mehr Geld verdienen kann. In diesem Fall könnte sich auch ein Upgrade lohnen, wenn man einen frischen Intel-Mac aus 2018 oder 2019 besitzt.

Am Ende geht es aber darum, seine Ideen auf Papier bzw. in dem Fall auf die SSD zu bekommen. Der Mac und macOS sind die Schnittstellen zwischen Mensch und Schaffen. Sie sind unser Input-Gerät. Und ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Word, Excel, PowerPoint, Mail, Safari und einmal im Monat Photoshop funktionieren auf dem M1 vielleicht schneller, machen den Nutzer aber dabei nicht produktiver oder maßgeblich effizienter.

Das setzt natürlich voraus, dass ihr einen relativ neuen Intel-Mac habt. Wer einen jahrealten Mac zuhause hat, der kann nun definitiv zuschlagen. Das Warten hat sich in dem Fall gelohnt und der Unterschied in Sachen Geschwindigkeit und Akkulaufzeit wird viele Nutzer komplett aus den Socken hauen. Beispiel: Im Vergleich zu meinem MacBook Pro mit i7 und 16 GB RAM aus 2016 ist dieses MacBook Air der absolute Wahnsinn.

MacBook Air M1 – Bild: L. Gehrer

Zwischen-(fazit)

Wie ich oben bereits geschrieben hatte, folgen zu diesem MacBook noch etliche weitere Tests, Vergleiche und Einschätzungen. Ich freue mich, diese Journey mit euch zu teilen und gehe gerne im Apfelplausch und hier auf Apfellike auf eure Fragen ein.

Ich sag mal so: Neben meiner Vorsicht, die neuen Macs nun jedem andrehen zu wollen, obwohl sie das Geld lieber sparen könnten, ist das MacBook Air mit M1 absolut beeindruckend. Nicht nur kann Apple seine Versprechungen der Energieeffizienz und Performance von der Keynote halten. Viel spannender ist für mich, dass es der iKonzern wieder einmal geschafft hat, eine technisch anspruchsvolle Änderung für Profis merkbar und für den Otto-Normalverbraucher unsichtbar zu machen. It just works. Dieser Spruch galt nicht immer in den letzten Jahren für Apple, dafür hier umso mehr. Hardware und Software derart simpel und performant aufeinander abzustimmen, schaffen die wenigsten Konkurrenten, vielleicht gar keiner. Wenn nun auch der Rest der Appentwickler und vielleicht bald Microsoft mit Windows-Support nachziehen, dann wird das Apple einen haushohen Vorteil über Jahre hinweg verschaffen, der nicht nur Intel, sondern vor allem anderen Laptopfirmen in der oberen Mittelklasse das Fürchten lernen wird.

 

Nun seid ihr gefragt: Was interessiert euch speziell an den neuen M1-Macs? Und wer von euch hat bereits einen Mac mit Apple Silicon? Teilt ihr meine Erfahrungen soweit? Danke fürs Lesen!

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