Wer freut sich nicht, wenn er im Urlaub auf ein öffentliches WLAN-Netz stößt, damit seine Roaming-Kosten reduziert und sein Datenvolumen schont?
Doch öffentliche WLAN-Netze bergen Gefahren, die den meisten Nutzern unbekannt sind. Denn für den Hoster ist es ein Leichtes über das zur Verfügung gestellte WLAN Netz an Informationen der nutzenden Devices zu gelangen.
Praxistest
So führte eine finnische IT-Firma in Zusammenarbeit mit den Behörden einen Testversuch in London durch, um zu demonstrieren wie schnell WLAN-Nutzer ihre Daten unwissentlich preisgeben.
Dazu richteten die Experten einen Hotspot als „Lockmittel“ in den Geschäfts- und Regierungsvierteln Londons ein. Innerhalb von 30 Minuten nahmen knapp 250 Geräte mit dem erstellen Hotspot eine Verbindung auf, ohne zu merken, dass sie dabei ausspioniert werden. Viele der Verbindungen sind vermutlich auf die Automatisch-Verbinden-Funktion zurück zu führen.
Laut den Experten nutzten 33 Geräte den Hotspot um sich im Internet ein zu wählen, Mails zu empfangen oder zu versenden. Hierbei war es den Experten möglich nicht nur die Absender- oder Empfängeradressen ausfindig zu machen, sondern auch auf den gesamten Inhalt der Mails zu zu greifen.
Eine besonders erschreckende Tatsache ist aber, dass das Team ebenfalls die Passwörter der Absender einsehen konnte.
Niemand liest die AGB
Hier könnte man einen Einwand auf rechtlicher Ebene einwerfen. Doch dazu richteten die Forscher für kurze Zeit eine Hinweisseite mit AGBs ein, die jeder Nutzer akzeptieren muss bevor er Zugang zum Hotspot erhält.
Diese beinhalteten unter anderem, dass man sein erstes Kind oder sein Haustier abgeben müsse, bevor das Gerät tatsächlich den Zugang freigeschaltet bekommt.
Doch damit nicht genug. Ganze sechs Benutzer stimmten den kuriosen Nutzungsbedingungen dennoch zu. Damit wäre bewiesen, dass Nutzer in der Regel wenig Wert auf den Inhalt der Nutzungsbedingungen legen, was auf ihre Unübersichtlichkeit und Länge zurück zu führen sei.
Schutzmaßnahmen
Doch wie kann man sich dagegen schützen? Entweder man lässt die öffentlichen Hotspots sein und vertraut auf das mobile Netz. Eine andere Möglichkeit das Sicherheitsleck zu umgehen ist eine Verbindung über VPN.
Dazu sind zahlreiche Apps vorhanden, die automatisch eine verschlüsselte VPN-Verbindung anwählen. Allerdings sind die meisten Applikationen nach einer Testphase mit einem kostenpflichtigen Abonnement verknüpft.
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Unser Tipp:
Wenn es also nicht zwingend notwenig ist, sollten besser die Finger von öffentlichen Netzwerken gelassen werden. Seid vorsichtig!
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