Apple ist unter dem Druck der Werbebranche eingeknickt. Das neue Feature zur Verhinderung von App-übergreifendem Tracking kommt vorerst nicht. Apple wolle den Entwicklern Zeit geben, ihre Apps darauf vorzubereiten, teilte das Unternehmen mit.
Apple hat dem Druck der Werbeindustrie nachgegeben: Das Unternehmen wird ein Feature, das für iOS 14 geplant war, vorerst nicht bringen. Eigentlich war vorgesehen, dass eine App die Erlaubnis eines Nutzers einholen muss, bevor sie sein Verhalten App-übergreifend trackt und somit zur Bildung von Profilen beiträgt. Medienberichte zitieren Apple nun mit der Mitteilung, auf die Aktivierung dieser Funktion vorläufig zu verzichten. Das Feature soll Anfang kommenden Jahres aktiviert werden, heißt es. Bis dahin sollen Entwickler und Unternehmen Zeit bekommen, ihre Apps auf die Einführung des Features vorzubereiten.
Facebook hatte massive Bedenken geäußert
Dieser Entscheidung vorausgegangen waren massive Proteste vieler Unternehmen, die einen erheblichen Einbruch ihrer Werbeeinnahmen befürchtet hatten. Besonders vehement war hier Facebook aufgetreten, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten. Das Unternehmen hatte erklärt, durch die neue Freiheit der Nutzer, App-Tracking abzulehnen, drohe den Werbekunden des sozialen Netzwerks ein Umsatzrückgang um bis zu 50%. Die Unternehmen befürchten, wohl nicht ganz ohne Grund, dass im Zweifel die Mehrheit der Nutzer eine entsprechende Anfrage einer App abschlägig bescheiden würde. Ob Apple das Feature tatsächlich wie nun angekündigt Anfang 2021 bringen wird, bleibt einstweilen abzuwarten.
Schon in der Vergangenheit hatte Apple die Einführung neuer Features verzögert, wenn sie für Entwickler größere Unannehmlichkeiten bedeutet hatten.