Mittlerweile schon fast abgeklungen, vor wenigen Monaten noch groß diskutiert: Apple kauft Beats Electronics für knapp 3,2 Milliarden US-$, umgerechnet 2,35 Milliarden €. Die Netzgemeinde spekulierte, Analysten analysierten und Experten „expertierten“, doch den wahren Grund für die Beats-Übernahme liefern wir euch hier.
Kopfhörer
Könnte man meinen. Die schicken Plastikaccessoires stehen voll im Trend und insbesondere die junge Generation fährt stark auf die farbigen Beschaller ab. Über den Klang lässt sich jedoch streiten. Allgemein bekannt ist zumindest, dass „Beats“-Kopfhörer nur wegen tollem Design und der Trendfolge ergattert werden.
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Nicht selten werden die teuren Musikmacher von Beats durch den Fleischwolf gezogen, wo in erster Linie das Preis-Leistungs-Verhältnis aufeinander abgestimmt wird. In der Regel verliert hier dann Beats Electronics jeden Vergleich, zumindest via Datenblatt.
Obwohl Beats Electronics in den USA den Kopfhörermarkt mit etwa 50% Marktanteilen nahezu beherrscht, werden die tragbaren Lautsprecher in den meisten Fällen doch nur aufgrund des schicken und schlichten Designs gekauft.
Und genau dies ist Apples Areal. Jedes, der bislang vorgestellten Produktlinien, weist schon seit früher Vergangenheit ein filigranes und perfekt entwickeltes Design auf, wodurch sich natürlich auch letztendlich Apples Produktportfolio bis heute auszeichnet.
Warum sollte Apple also 3 Milliarden Doller für eine designorientierte Firma ausgeben, von der die Designer aus Cupertino nichts mehr lernen können?
Image
Keine Frage. Die Gründer von Beats Electronics sind keine unbekannten Gesichter. Jimmy Iovine und Dr. Dre sind in der Musikszene groß geworden und haben es geschafft ihr musikalisches Ansehen zum Business umzukrempeln.
Beide haben viele Kontakte zu weltbekannten HipHop- und Popkünstlern und mischen selbst in der Szene noch kräftig mit. Als Produzenten stehen sie sowohl im Musik- als auch Filmbusiness vorne mit dabei.
Internationale Spitzensportler geben sich derzeit als Werbeträger aus. So konnte beispielsweise LeBron James bei den Playoff Finals seine gesamte Mannschaft mit limitierten Kopfhörern von Beats ausrüsten. Doch auch Mario Götze steht derzeit Modell für den Audiotechnikhersteller aus Santa Monica, CAL.
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Doch das Image allein ergibt sich nicht einfach nur aus bekannten Persönlichkeiten, fähigen Mitarbeitern oder tollen Produkten. Apple ist das wertvollste Unternehmen der Welt, weil Apple es geschafft hat das Vertrauen des Kunden zu gewinnen und zu wahren. Apple hat es geschafft sich als ein Unternehmen zu präsentieren, welches für Innovation und Zukunft steht, mit atemberaubenden Designs und funktioneller Technik glänzt.
Aus diesem Grund ist Apple nicht auf das Image von Beats angewiesen, welches den Apple Vorstand sicherlich keine 3,2 Mrd. Dollar gekostet hätte.
Streaming Dienst
Es scheint als würde ganz Deutschland schon gierig auf Apples Release zum Streaming Dienst „iTunes Radio“ hinfiebern. Doch die Konkurrenz ist mit Spotify, Ampya, Watchever und vielen anderen nun einmal alles andere als bequem.
Vor allem Spotify macht große Fortschritte und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, zumal die kostenlosen Möglichkeiten immer weiter ausgebaut werden. Apple muss sich auf einen harten Kampf im Streaming Geschäft gefasst machen.
Doch wozu brauchen die Kalifornier Beats Electronics dazu? Der Streamingdienst aus dem Hause Dre/Iovine beherbergt derzeit etwas mehr als 100.000 Hörer. Während Spotify erst kürzlich die 20 Mio – Hürde knackte, sind die 100.000 Beats Music User ein Witz.
Selbst die Nutzerzahlen von iTunes sind eine gewaltige Masse im Vergleich zu Beats Music. Zumal Apple ja für ein Faible zur Kunst bekannt ist, so setzen die Designer immer neue Akzente im Bereich Fotografie, Design und aber auch im Bereich Musik.
Der iTunes Store hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht und gehört mittlerweile zum weltweit umsatzstärksten Online Market. So scheint Apple auf diesem Gebiet gut in Form zu sein. Außerdem sei das Release von iTunes Radio nur noch eine rein technische Angelegenheit und somit wäre der Informationsgehalt aus Beats Music überflüssig.
Doch warum 3,2 Mrd US-$ ausgeben..?
Die Antwort auf diese Frage ist so unglaubwürdig wie der Deal selbst. Es geht weder um Kopfhörer, noch um den Streaming-Dienst, noch um das Image. Natürlich sind diese zusätzlichen Push’s nützlich und bestimmt hilfreich, aber Apple geht es um etwas viel Unscheinbareres. Lautsprecher!
Die Apple Devices sind perfekt designed und die Software funktioniert in Verbindung mit der Hardware einwandfrei. Doch ein Manko zieht sich durch alle Generationen. Egal ob iPhones, iPads oder MacBooks. Die Lautsprecher taugen zu nichts. Zu leise, rauschen und qualitativ einfach nicht gut genug für Apple. Aber gerade hier findet das Spiel von Beats Electronics statt.
Denn das haben die Kalifornien schon bewiesen. Im HTC One oder gar schon dem HTC Windows Phone stecken bereits die Lautsprecher von Beats. Und das mit Erfolg. Das HTC One rettete den Konzern vor der Pleite und etablierte sich zu einem der meistverkauften Android Phones.
So kann stark davon ausgegangen werden, dass die zukünftigen Generationen der MacBooks, iPhones und iPads ein hochwertiger Beats Lautsprecher zieren wird. Denn diese sind durchaus in der Lage ein gewöhnliches Zimmer mit erstklassigen Klängen zu füllen.
Saftige Bässe, vernünftige Höhen und Tiefen. Das wäre schon im iPhone 6 durchaus realisierbar. Bleibt abzuwarten ob Apple bereits ab der kommenden Generation das Sound-Upgrade mit hinein packt oder erst einmal abwartet.
Was denkt ihr dazu? Bringen es die Beats Lautsprecher? Werden es die 3 Mrd. $ wert sein? Gebt euren Senf, Ketchup oder Majo zum Thema Beats Lautsprecher dazu! Am besten gleich unten in den Kommentaren.
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