Die neue Version von Apples App Store-Richtlinien, die dem europäischen Digital Markets Act entsprechend angepasst wurden, steht in der Kritik und könnte insbesondere für Hobby-Entwickler von kostenlosen Apps finanzielle Fallstricke bergen. Laut dem Entwickler Riley Testut, dessen eigene schulische App-Projekte eine beachtliche Downloadzahl erreichten, könnten unerwartete Schulden entstehen. Dies resultiert aus der neuen Regelung Apples, die besagt, dass für jede App-Installation außerhalb des offiziellen App Stores 50 Cent an Apple zu zahlen sind, und zwar nach dem Überschreiten einer Million Downloads auch innerhalb des Stores.
Die Kontroverse liegt beispielhaft darin, dass ein Entwickler, dessen Gratis-App zehn Millionen Mal heruntergeladen wird, sich damit hypothetisch einer Schuldenlast von fünf Millionen Euro gegenüber Apple ausgesetzt sähe. Apple zeigt sich zwar bereit, sich mit dieser Herausforderung auseinanderzusetzen, so die Aussagen von Firmenvertretern in einer Session mit europäischen Entwicklern. Jedoch hat Kyle Andeer, als Repräsentant des Unternehmens, geäußert, dass im Moment keine konkrete Lösung für die Thematik in Sicht ist.
Apple dürfte sich noch bewegen
Das Technologieunternehmen dürfte sich allerdings in Zugzwang befinden, um eine tragfähige Lösung zu präsentieren. Denn, sollte es tatsächlich dazu kommen, dass Entwickler wegen ihrer eingereichten Apps mit exorbitanten Rechnungen konfrontiert werden, ist ein erhöhter Druck seitens der Politik aus Brüssel zu erwarten, der Apple zum schnellen Handeln antreiben dürfte.
Insbesondere der Umstand, dass auch Gratis-Apps deren Macher wirtschaftlich ruinieren könnten, dürfte nicht unwidersprochen bleiben.