Apple strebt an, iMessage von den regulatorischen Vorgaben der EU für digitale Märkte auszunehmen. Allerdings müsste das Unternehmen hierfür konkrete Nutzerzahlen für den Dienst vorlegen, was bisher noch nicht geschehen ist. Alternativ müsste Apple eine Öffnung von iMessage für Dritte ermöglichen.
Die EU hat beschlossen, großen digitalen Konzernen mehr Offenheit und Transparenz in Bezug auf die Bereitstellung ihrer Dienste vorzuschreiben. Hierbei handelt es sich tatsächlich um sehr große Unternehmen: Der Digital Markets Act gilt nur für Unternehmen, die in der EU mindestens 45 Millionen Nutzer haben, einen jährlichen Umsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine Marktkapitalisierung von 75 Milliarden Euro oder mehr aufweisen.
Es ist unklar, wie viele Nutzer iMessage hat. Apple möchte bei der EU erreichen, dass iMessage nicht reguliert wird, während WhatsApp, Facebook, Instagram und Twitter bereits von der neuen Regelung betroffen sind. Apple erfüllt definitiv die Kriterien für Umsatz und Marktkapitalisierung, aber es gibt Zweifel bezüglich der Nutzerzahlen. Obwohl das iPhone etwa einen Marktanteil von 25% in der EU hat, hat Apple noch nie Nutzerzahlen für iMessage offengelegt. Stattdessen versucht Apple nun in etwas unklaren Worten, seinen iMessage-Dienst von der Zwangsregulierung der EU befreien zu lassen, wie die Financial Times berichtet.
Wird iMessage in Europa zwangsweise geöffnet?
Die EU wird diese Informationen zweifellos einfordern und möglicherweise eigene Untersuchungen durchführen, um sie zu ermitteln.
Falls Apple nicht belegen kann, dass iMessage weniger als 45 Millionen Nutzer hat, müsste der Dienst für Wettbewerber geöffnet werden, ähnlich wie der App Store. In jedem Fall wird es bald bekannt sein, wie viele Nutzer iMessage in der EU hat.