Nach einer kurzen Pre-Launch-Phase für sogenannte „Influencer“ ist die im Vorfeld mehrfach angekündigte iOS-App endlich für die breite Masse verfügbar.
Zunächst hatten hauptsächlich Künstler Zugriff auf den Musikdienst, inzwischen kann jeder Twitter-User diese Anwendung nutzen. Im App-Store ist seit gestern die passende iOS-App verfügbar, die eine gewohnt komfortable Nutzung erlaubt.
Bislang ist die App (höchstwahrscheinlich aus Gründen der Uneinigkeit mit den deutschen Musik-Verwertungsgesellschaften) jedoch leider noch nicht aus dem deutschen App-Store zu beziehen. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich dieser Umstand möglichst zeitnah ändert, damit auch in Deutschland endlich die Musik der nächsten Generation genossen werden kann.
In Deutschland wird es die Musik-App daher voraussichtlich mit zeitlicher Verzögerung unter diesem Link geben, sobald sie im App-Store zur Verfügung gestellt wird.
Musik mal ganz anders
Gespeist wird die App übrigens mit Hilfe bereits existierender Dienste wie iTunes, Spotify oder Rdio – wobei über iTunes nicht direkt der komplette Song für den ersehnten Hörgenuss bereitgestellt, sondern lediglich eine Vorschau verfügbar ist. Das Portfolio an Musik-Streaming-Diensten soll laut Twitter jedoch fortlaufend erweitert werden.
Die neu erschienene App ist in vier Bereiche aufgeteilt:
- Aktuell angesagte Hits, Interpreten und deren Alben
- Newcomer-Bands und –Künstler
- Empfehlungen aufgrund des eigenen Folge-Verhaltens
- Eine aktuelle Timeline, die die Nutzung des Dienstes und dessen User darstellt
Diese Timeline wird sowohl durch Musikempfehlungen von Freunden als auch über eigene Tweeds stetig angereichert.
Der neue Trend
Eine weiteres soziales Musikerlebnis, fernab des herkömmlichen Broadcasting-Ansatzes scheint damit geboren zu sein. Mobil und für jeden zugänglich. Musik als unerschöpfliches Themengebiet regt mit dieser simplen Sharing-Option natürlich auch die Gemüter zu Diskussionen über Künstler, deren Alben, Covergestaltungen, Feinabstufungen von Musikgenres und nicht zuletzt natürlich über die Songs an. Dadurch verändert sich voraussichtlich ein weiteres Mal das Bild der Web-Landschaft auf spannende Weise. Sicher wird Twitters Musik-Dienst zusammen mit der Verwendung der dazugehörigen iOS-App einen merklichen Einfluss auf das Sharing-Verhalten auch auf anderen Social-Media-Plattformen wie z.B. Facebook haben.
Vermutlich ist sogar zu erwarten, dass darüber hinaus der Social-TV-Hype unter anderem über Apples diesjährig erwartete TV-Eroberung inklusive Siri und dem iPhone als Fernbedienung, vor allem aber über Twitters neuen Musik-Dienst noch einmal kräftig angeheizt wird.
Neben Vine hat Twitter mit #Music ein zweites starkes Standbein im Bereich des Social TV aufgestellt. Apple ist mit der iOS App dabei von Anfang an als Trendsetter aufgetreten und kann sich erneut auf dem Smartphone-Sektor behaupten. Spätestens sobald auch für den Android-Markt eine entsprechende Anwendung bereit steht, wird der TV-App-Markt außerhalb der Apple-Weltkarte ebenfalls die frische Twitter-Brise zu spüren bekommen.
Unendliche Weiten
Gerade für Newcomer aus der Musik-Domäne bietet Twitter #Music ungeahnte Möglichkeiten. Diese Plattform kann als Musikkarriere-Sprungbrett wahrscheinlich locker mit jeder noch so aufwendig produzierten Casting-Show konkurrieren. Durch die einfache Zugänglichkeit dieses Kanals und die Vernetzung innerhalb dieser Social-Media-Plattform können ungeheure Reichweiten erzielt werden, die nicht nur durch den reinen Hörgenuss der Benutzer erreicht werden. Die soziale Komponente wie beispielsweise Diskussionen, Empfehlungen und sogar die Gerüchteküche wirken wie eine globale Propaganda.
Twitter rockt – und dies jetzt auch wörtlich!
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