Apple hat sich entschlossen, sein umstrittenes Paket für einen besseren Kinderschutz vorerst auf Eis zu legen. Die vorgestellten Maßnahmen waren umgehend auf massive internationale Kritik gestoßen. Apple möchte sich nun mehr Zeit nehmen, weitere Verbesserungen an den verschiedenen Maßnahmen vorzunehmen.
Apple wird sein neues Programm für einen besseren Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung vorerst nicht ab Herbst auf den Weg bringen, das ließ das Unternehmen heute Nachmittag in einem Statement wissen, das von verschiedenen Medien zitiert wurde. Darin erklärte Apple, man habe sich nach reichlich Feedback von Kunden, Anwaltsorganisationen und Forschern sowie weiteren Parteien entschlossen, auf die Einführung der neuen Maßnahmen ab Herbst zu verzichten.
Diese sollten im Rahmen des Starts von iOS 15 und macOS Monterey ausgerollt werden, wenn auch vorerst nur in den USA. Wie genau Apple die Maßnahmen umsetzen wollte, haben wir in dieser Meldung für euch zusammengefasst.
Einführung wird auf unbestimmte Zeit verschoben
Allerdings hatten umgehend Sicherheitsforscher und Datenschutzaktivisten ihre Stimme erhoben, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten. Sie sahen in den Maßnahmen eine umkalkulierbare Gefahr, die etwa darin bestehen würde, dass repressive Regierungen Apple zwingen könnten, die neue Scan-Technologie nicht nur für die Suche nach Kinderpornographie, sondern auch zum Aufspüren missliebiger politischer Zeichen oder Inhalte einzusetzen. Apple erklärte zwar, sich solchen Anliegen nicht beugen zu wollen, ist hier aufgrund seiner bekannten Historie regierungsfreundlichen Verhaltens etwa in Indien und China nur wenig glaubwürdig gewesen.
Wann die neuen Maßnahmen nun an den Start gehen, ist nicht klar. Apple erklärt, sich einige Monate Zeit nehmen zu wollen, um weiteren Input zum Thema zu sammeln und notwendige Verbesserungen vorzunehmen.