Apples neues Paket zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung stößt international auf breite Proteste: Zuletzt unterzeichneten 90 Organisationen einen offenen Brief, in dem Apple aufgefordert wurde, von seinen Plänen abzulassen. Befürchtet wird allerorts ein Dammbruch der Überwachung und unterdrückten Meinungsfreiheit.
Apple hat mit der An Kündigung eines umfangreichen Pakets zum besseren Schutz von Kindern vor sexuellen Übergriffen eine heftige Debatte um die Verhältnismäßigkeit der getroffenen Maßnahmen ausgelöst. Sicherheitsforscher äußerten schon rasch nach Vorstellung dieser neuen Konzepte schwere Bedenken und sprachen die Problematik an, Apple könne mit diesem Paket einen Alptraum der Überwachung und Unterdrückung freier Rede vorbereitet haben.
So sehen es auch insgesamt 90 international tätige Organisationen, die zuletzt in einem offenen Brief Apple eindringlich aufgefordert haben, von seinem Vorhaben Abstand zu nehmen.
Gefahr des Missbrauchs ist viel zu hoch
Dieser Zusammenschluss von Organisationen, zu dem unter anderem das amerikanische Center for Democracy & Technology gehört, sieht ebenso wie viele Sicherheitsforscher die Gefahr, Apples automatisierter Scan nach Kinderpornos könnte zu rasch Begehrlichkeiten etwa bei repressiven Regierungen wecken. Diese könnten dann versuchen, Apple dazu zu zwingen, nicht nur nach Kinderpornos, sondern etwa auch nach missliebigen politischen Symbolen auf den iPhones der Nutzer zu scannen.
Neben dem Center for Democracy & Technology gehört auch die einflussreiche Electronic Frontier Foundation sowie das amerikanische American Civil Liberties Union zu den Unterzeichnern. Auch aus Deutschland haben sich diverse Branchendienste und Fachmagazine in die Unterschriftenliste eingetragen. In einer ausführlichen Meldung haben wir die technische Grundlage der neuen Maßnahmen von Apple beleuchtet.
Diese werden ab Herbst in iOS 15 und macOS Monterey ausgerollt, zunächst finden sie allerdings nur in den USA Anwendung.