Apples neues App-Tracking-Transparenz genannte Feature unter iOS und tvOS wirkt. iOS wird für Werbekunden zunehmend unattraktiv. Sie reagieren darauf, indem sie Budget zu Android verschieben. Dort allerdings Geld zu verdienen, ist deutlich schwerer.
Die neue App-Tracking-Transparenz von Apple bringt die Werbebranche ins Schwitzen. iOS und iPadOS ist für die Branche ein attraktiver Markt, denn Apple-Kunden gelten als kaufkräftig und auch kauffreudig. Zugleich entfallen aber durch die erzwungenen Zustimmungen zum App-übergreifenden Tracking nun die Daten, die für die Werbenden von besonderem Interesse sind.
Daten, die unter anderem von der Analyseagentur Branch Metrics erfasst wurden und die vom WSJ zitiert werden, zeigen deutlich den Trend: Nur rund ein Drittel aller iOS-Nutzer stimmt dem App-Tracking zu, der Rest lehnt ab. Das macht sich jetzt auch in den Zahlen bemerkbar, die zeigen, wie viel im Schnitt für Werbung ausgegeben wird.
Werbebudgets fließen von iOS zu Android
Im April wurden im Schnitt rund 33% weniger Mittel in Werbung unter iOS investiert, zitiert das WSJ Zahlen der Branche. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum stieg das Budget für Werbung unter Android um rund 10%.
Mit Werbung unter Android ist allerdings deutlich weniger zu verdienen. Ein dort investierter Dollar kauft im Schnitt nur einen Bruchteil so viel, wie ein Werbedollar unter iOS. Wie die Branche langfristig mit dieser neuen Situation umgehen wird, ist offen.
Zumindest voll integrierte Plattformen mit eigener Werbeinfrastruktur wie Facebook schadet die jüngste Neuerung unter iOS offenbar kaum, hierbleibt vorerst alles beim alten.