Wer kennt das nicht? Man macht es sich am Sofa mit dem Partner und seinem MacBook gemütlich, um die neueste Folge der brandaktuellen Serie zu schauen und dann kommt nur unkenntlicher Pixelbrei daher… Das Internet spinnt mal wieder.
Ärgerlich, aber lösbar
Langsames Internet verursacht beim Nutzer Stress wie ein Horrorfilm, haben Forscher herausgefunden. Kein Wunder, denn plötzlich funktioniert nichts mehr, wie es soll – egal ob abends auf dem Sofa oder am Vormittag im Homeoffice in einem Teams-Meeting. Leider wird der Übeltäter oftmals übersehen: Das eigene WiFi Netz. Zu oft beschweren sind Kunden direkt beim Anbieter, obwohl er (manchmal) nichts dafür kann…
Drei Lösungsvorschläge
Zunächst ist es mal wichtig die echte Geschwindigkeit des eigenen Internetanschlusses herauszufinden. Dazu sollte mal der Router komplett neu gestartet werden, um diese Variable aus der Rechnung zu nehmen. Nach dem Neustart das MacBook via Ethernet Kabel (Adapter gibt es zu Hauf) mit dem Router verbinden und einen Speedtest starten. Am besten auch nochmals in den Vertrag schauen, welchen Speed die Leitung schaffen sollte. Wird die Geschwindigkeit nicht erreicht, dann unbedingt beim ISP (Internet Service Provider) anrufen und reklamieren. Aber hier gilt es zu beachten: Bitte mehrere Speedtests zu unterschiedlichen Uhrzeiten machen und das über einen längeren Zeitraum (eine Woche oder länger) verfolgen und dokumentieren. Am besten sind Screenshots und der Hinweis, dass alle Tests via Kabelverbindung direkt mit dem Router gemacht wurden.
Lösungsvorschlag 1
Bild: Modem Antenne Draht – Kostenloses Foto auf Pixabay
Nach dem Test mit dem Kabel, den Speedtest via WiFi nochmals wiederholen. Am besten direkt neben dem Router, um zu sehen ob hier der Speed in die Nähe der Geschwindigkeit der Kabelverbindung kommt. Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Ja, der Speed kommt hin, dann könnte die Position des Routers nicht ideal sein. Experten empfehlen, den WiFi Router
- Zentral
- Eher weiter oben
- Nicht neben andere elektronische Geräte
zu positionieren, um den besten Empfang in der gesamten Wohnung oder Haus zu bekommen. Meistens werden Router im letzten Kämmerchen hinter diversen Büchern und anderem Zeug versteckt, sodass sie niemand sieht. Doch gerade das ist kontraproduktiv – ein WiFi Router sollte zentral positioniert sein, um den besten Empfang zu bieten. Sollte das nicht möglich sein, gibt es die Möglichkeit Repeater zu installieren. Diese verstärken das WiFi Signal und sorgen so für eine bessere Abdeckung in den anderen Räumen. Gute Repeater sind ab 60€ zu haben und kommen von Marken wie Netgear, TP-Link, AVM Fritz! oder Asus.
Lösungsvorschlag 2
Bild: https://www.netgear.de/orbi/performance.aspx
Sollte das WLAN direkt neben dem Router ebenfalls langsam sein, so wird es dann Zeit einen Neuen zu kaufen, denn viele Nutzer haben noch das Gerät des ISPs im Einsatz. Diese sind, meistens in Ordnung, aber bieten nicht die neuesten Technologien, wie Multi-Mimo oder Beamforming an. Oder haben erst recht kein 5 GHz Band. Alle modernen Endgeräte, wie MacBooks (Pros), iMac oder Apple TVs nutzen das 5 GHz Band und ermöglichen somit schnelle WiFi Geschwindigkeiten – da ist es ungünstig, wenn der Router diese Technologie nicht beherrscht.
Hierzu kann der Router des Betreibers in den sogenannten „Bridge Modus“ geschalten werden und du kannst einen guten Router kaufen und somit dein eigenes WLAN-Netz deutlich aufmotzen. Auch hier gibt es viele namhafte Hersteller, wie ASUS, Netgear, AVM Fritz! und Co. Aber auch Google bietet mit seinem Nest-System ein gutes, und einfaches Setup an. Die neueste Entwicklung im Router Segment ist Wifi 6 (AX Standard) in Kombination mit „Mesh“. So können 2 oder 3 Router im Haus oder der Wohnung platziert und eingerichtet werden. Diese verbinden sich dann kabellos miteinander, bieten die beste Experience und können so an jedem Ort im Haus oder der Wohnung den besten WLAN Empfang bieten.
Lösungsvorschlag 3
Vor allem in Städten bei vielen Menschen und Wohnungen passiert es sehr häufig, dass sich die unterschiedlichsten WLAN-Netze stören. Kein Wunder, denn jeder möchte so wenig Kabel und so viel WiFi wie möglich in seinen eigenen vier Wänden haben. Das Ergebnis ist, dass sich die WLAN-Netze gegenseitig stören. Vor allem im 2,4 GHz Band ist dieses Phänomen anzutreffen, da dieses Band nicht genug Kanäle hat, auf denen es senden kann. Bei 5 GHz oder dem neuen AX Standard im 6 GHz Bereich stören sich die Netze defacto seltener. Und wenn doch, ist ein manueller Eingriff notwendig.
Leider gibt es einen Haken an den sogenannten „Kanal Scannern“: Sie funktionieren mit iOS Geräten nicht. Eventuell ist mal ein Freund mit einem Android Gerät zu Gast. Hierfür kann die App „Wifi Analyzer“ runtergeladen werden, um den Test zu machen.