Google soll iPhone-Nutzern insgesamt 3,76 Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen, fordern britische Kläger. Der Suchmaschinenbetreiber hatte vor sechs Jahren eine Zeit lang illegal Daten von Nutzern gesammelt.
Das ist eine Klage, der die meisten Nutzer vermutlich begeistert zustimmen würden, eben darum ist es auch als Sammelklage angelegt. Ein britisches Datenschutz- und Verbraucherbündnis hat sich den Suchmaschinenkonzern Google vorgenommen.
Das Unternehmen, so der Vorwurf, habe verbotenerweise Daten von iPhone-Nutzern gesammelt, indem es den Tracking-Schutz von Safari umgangen hat.
Apple stattet Safari seit Jahren mit diesem Modus aus, der verhindern soll, dass Betreiber von Webseiten und Werbeunternehmen Nutzer umfassend ausspionieren und ihr Surfverhalten aufzeichnen.
Mit einem Trick konnte Google diese Safari-Voreinstellung umgehen.
750 Pfund für jeden iPhone-Nutzer
Wie nun aus der in Großbritannien eingereichten Klage hervorgeht, soll Google jedem iPhone-Nutzer, der zwischen Mitte 2011 und Anfang 2012 in Großbritannien gelebt und sein Telefon genutzt hat, einen Schadenersatz von 750 britischen Pfund zahlen.
Bei einer angenommenen Nutzergruppe von 4,4 Millionen Briten ergibt sich daraus eine Schadenssumme von insgesamt umgerechnet 3,76 Milliarden Euro.
Die Klage stützt sich auf ein Urteil eines britischen Berufungsgerichts aus dem Jahr 2015. Darin stellten die Richter fest, dass britische Bürger gegen Google aufgrund von Datenschutzverstößen auch nach britischem Recht klagen können.
google hatte damals und auch später argumentiert, es käme stets nur kalifornisches Recht zur Anwendung und ferner handle man nur im Sinne von Google-Kunden.
Diese Einstellung verfing jedoch nicht einmal bei der amerikanischen Handelsaufsicht FTC. Google musste insgesamt 39 Millionen Dollar an diverse Parteien und US-Bundesstaaten aufgrund der Safari-Praxis zahlen.
Ob nun allerdings einige Millionen Briten Geld von Google bekommen werden, bleibt fraglich.