Keine Frage, auch die Deutschen lieben es: das Smartphone. Ob Android, iPhone, Windows Phone oder Palm – das clevere Multifunktionshandy ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das gleiche gilt mittlerweile auch für die dazugehörigen Apps. Die Software-Erweiterungen fürs Smartphone eröffnen uns immer flexiblere Möglichkeiten zur Lebensgestaltung, Echtzeit-Kommunikation und Selbstdarstellung über Social Networks. Auch das mobile Online-Shopping wird durch sie zum Lifestyle-Trend.
Social Media werden mobiler
Mit ca. 49 Millionen Smartphone-Nutzern allein in Deutschland ist nicht nur die mobile Kommunikation untereinander riesig – auch das eigene öffentliche „Image“ wird heutzutage immer stärker mobil gestaltet: Plattformen wie Facebook, Twitter und Co. sind mittlerweile gang und gäbe, wenn es darum geht, Stimmungen und Neuigkeiten via Text, Foto und Video-Clip mobil und weltweit zu teilen. Gerade unter jungen Menschen ist das mobile Mitteilungsbedürfnis über soziale Netzwerke zur Selbstverständlichkeit geworden. Dass dabei Mobilität immer wichtiger wird, zeigt der Hype um Anbieter wie Instagram, vor allem aber auch die momentane Popularität von Snapchat. Die Instant Messaging-App ermöglicht das kurzzeitige Teilen von Fotos und Videos, die man mit Spezialeffekten noch „verschönern“ kann, bevor sie wenig später automatisch gelöscht werden. Während Instagram als Social App für Fotos und Videos längst in Facebook integriert ist, scheint Snapchat das mächtige Social Network zumindest bei der Jugend schon abzulösen: Laut einer aktuellen Studie ist Snapchat für 35 Prozent der jungen Nutzer zwischen 10 und 19 Jahren eine der meistgenutzten Social Apps vor Facebook. Das vergängliche Posten in Echtzeit und die spontane Kurzlebigkeit scheinen für Jugendliche offenbar besonders reizvoll zu sein.
Mobile Commerce: Shopping der nächsten Generation
Aber auch das Shopping via Smartphone, der sogenannte Mobile Commerce, verlagert sich zunehmend auf Apps: Laut einer E-Commerce-Studie wird im mobilen Sektor im Jahr 2016 bereits ein Umsatz von ca. 21 Milliarden Euro erwartet. Große Produktanbieter sind schon längst auf neue mobile Shopping-Trends aufgesprungen: Im Rahmen seiner eigens geschaffenen Zalando Lounge bietet der Online-Händler Zalando zum Beispiel eine Outlet-App an, bei der man via Smartphone Modeprodukte kaufen kann und dabei mit Rabatten noch Geld spart – ganz ohne Besuch eines Outlet-Stores. Bei einer Vielzahl an mobilen Shopping-Möglichkeiten gibt es daher immer weniger Anlass, in Läden zu gehen – das geht fast überall, per einfachem App-Click.
Die App als digitale Lebenserweiterung?
Doch auch abseits des materiellen Konsums spiegelt sich die App-Nutzung in vielfältigen Lebensbereichen wider: Ob Dating, Spielen, Urlaubsplanung oder Jobsuche – alles läuft mittlerweile (auch) mobil und digital. Einerseits ist es sicherlich zeitsparend, wenn man sich von unterwegs um die eigene Karriere kümmern, neue Menschen kennenlernen oder die nächste Reise buchen kann. Andererseits kann es auch den Erfolgsdruck in diesen Bereichen erhöhen – wenn es schon so einfach möglich ist, Dates, Bewerbungen, Telefonate und Einkäufe zu erledigen, wieso hat man nicht längst einen Partner, den besseren Job oder sich bei der Familie gemeldet? Vielleicht hilft es ja, trotz allen mobilen Komforts das Smartphone ab und an mal beiseitezulegen, durchzuatmen und sich mal ganz auf sich selbst zu besinnen.
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