Es gibt verschiedene Gründe, warum man Speicherplatz benötigt, der nicht direkt am Computer hängt. Sei es, um sperrige Daten zu archivieren oder für alle Geräte im Netzwerk verfügbar zu machen. Vielleicht auch zwecks Datensicherung. Auf jeden Fall sind USB-Festplatten ziemlich „out“ – der letzte Schrei sind NAS-Server.
Was ist NAS?
NAS steht für „Network Attached Storage“, also an das Netzwerk angeschlossener Speicherplatz. NAS-Server haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber USB-Festplatten, aber im Grunde denselben Nutzen, nämlich erweiterter Speicherplatz. NAS-Server werden über das Netzwerk verwendet. Das bedeutet, dass man keine Kabel umstecken muss, um an die Daten zu kommen. Außerdem können NAS-Server intern funktionieren, wie sie wollen. Ganz gleich, ob sie auf Linux, Windows, Mac oder einem BSD-Derivat basieren. Am Zielrechner kommen die Daten immer richtig an.
Das liegt daran, dass NAS-Server ihre Daten über verschiedene Dienste freigeben. Das kann die klassische Netzwerkfreigabe via Samba (SMB) bzw. AFP sein oder FTP. Für die bestmöglichen Einsatzmöglichkeiten bieten NAS-Systeme oft viele verschiedene Dienste an. Gemeinsam haben sie aber, dass sie vom Dateisystem unabhängig sind: Egal ob Windows-PC, Mac, iPhone, iPad oder Android-Gerät, lesen (und schreiben) können alle.
Anwendungszwecke
Ein NAS kann viele Aufgaben übernehmen. Apple selbst bietet auch eines an. Es heißt dort Time Capsule. Während man sie nicht dafür nutzen muss, wurde sie dafür entworfen, Time Machine-Backups aufzubewahren. Man kann aber auch große Daten wie iTunes-Filme oder die Musik-Sammlung darauf ablegen, um sie allen Rechnern zugänglich zu machen. Mit weiteren Technologien wie DLNA können auch Media-Daten gestreamt werden. Das ist beispielsweise für einen Smart-TV nützlich.
Datensicherheit und Co.
Während Geräte wie die Time Capsule eher einfach aufgebaut sind und nur eine Festplatte mitbringen, gibt es durchaus auch andere Modelle, die mehr als ein Laufwerk ansprechen. Hier kann RAID zum Einsatz kommen. RAID wird dann üblicherweise genutzt, um Vorteile von Redundanz zu nutzen. Die Daten sind mehrfach gespeichert. Damit kann abgefangen werden, wenn eine Festplatte den Geist aufgibt. Für Zuhause ist das aber unnötig. Wer einen Überblick über gängige NAS-Systeme sucht, wird beispielsweise hier fündig.
NAS für Time Machine
Für Backups, wie sie beim Mac mit Time Machine vorgesehen sind, sind NAS-Server wie geschaffen. Denn sie können auch per WLAN angesprochen werden. Gerade bei Geräten, die eher sperrig mit Anschlüssen ausgestattet sind (MacBook, MacBook Pro und MacBook Air haben keinen LAN-Anschluss mehr, das MacBook hat sogar nur ein USB-C-Anschluss), ist eine kabellose Alternative mehr als willkommen. Damit das NAS als Time Capsule verwendet werden kann, muss es aber das Apple File Protocol unterstützen (AFP). Bei den meisten neueren NAS-Servern ist das aber der Fall.