Der Kryptopoker zwischen Apple und dem FBI ist zwischenzeitlich aus der medialen Wahrnehmung verschwunden, doch die Debatte sei noch nicht vorbei, sagte FBI-Chef James Comey in einem Agenturinterview. Funktionierende Verschlüsselung helfe terroristischen Vereinigungen wie dem IS.
Kaum ist der Lärm um den Streit zwischen FBI und Apple zur Verschlüsselung des iPhones etwas verstummt, bringt FBI-Chef James Comey die Thematik und seine Organisation wieder ins Gespräch. Man habe seit Oktober letzten Jahres 4.000 Smartphones untersucht, 500 davon habe man nicht knacken können. Das iPhone 5c bot den Sicherheitsbehörden nach Herausfinden der spezifischen Schwachstelle, die das FBI mutmaßlich von Hackern eingekauft hatte, keinen Widerstand mehr, daher handelt es sich bei diesen 500 Geräten wohl um andere Modelle. Um die ebenfalls zu knacken, müsse nach entsprechenden Methoden gesucht werden, so der Behördenchef im Interview.
WhatsApp-Verschlüsselung erschwert die Arbeit
Interessanterweise weist James Comey darauf hin, dass auch er die Identität der Leute, die dem FBI die iPhone 5c-Lücke verkauften, nicht bekannt sei. Das solle auch so bleiben,.
Wenig überraschend kritisierte er die neue Verschlüsselung von WhatsApp. Diese erlaubt zwar weiterhin das Sammeln von Metadaten, die für das Erstellen von Verbindungsprofilen fast noch wichtiger sind, als die Inhalte selbst, diese sind jedoch seit Einführung der Verschlüsselung mit eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, die als sicher gilt. DAs erschwere dem FBI die Arbeit, monierte dessen Chef und verstieg sich schließlich zu der plakativen Behauptung: Eine funktionierende Verschlüsselung helfe dem IS. Verschlüsselung zählt zu ihren letzten Trümpfen. Man müsse weiterhin die nationale Sicherheit gegen die Interessen einer intakten Privatsphäre abwägen.