Googles Forschungsabteilung arbeitet an einer neuen biometrischen Technik zur Absicherung kritischer Vorgänge. Anders, als bei anderen fotobasierten Verfahren, steht hier der Echtzeitgedanke im Vordergrund.
Während Apple auf den Fingerabdruck setzt, um seine Mobilgeräte zu schützen und beispielsweise Onlinezahlungen im App Store oder via Apple Pay abzusichern, gehen andere Akteure verschiedene Wege. Der Gesichtsscan stellt nur eine weitere Möglichkeit dar, doch konnte dieses Verfahren nicht durch seine Sicherheit überzeugen: Zu leicht lassen sich Systeme von Fotos der berechtigten Person austrixen, auch der von verschiedenen Dienstbetreibern eingebaute Blinzeltest zur Authentifizierung bietet keine ausreichende Sicherheit. In diesem Wege eine Kreditkartenzahlung abzusichern, wie es Mastercard für den Sommer plant, dürfte bei einigen Nutzern für Kopfschmerzen sorgen. Google arbeitet an einem anderen Weg: Auch hier spielt das Gesicht eine Rolle, jedoch soll für einen bestimmten Zeitraum das Gesicht einer berechtigten Person permanent beobachtet werden.
Die Schwierigkeit hierbei ist, dass zum Beispiel Frontkameras häufig Gesichter nur abgeschnitten aufnehmen, was konventionelle Gesichtserkennungsverfahren überfordert. Die Google-Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP), die einst zu Motorola gehörte und nach dessen Verkauf durch Google im Konzern blieb, arbeitet nun an einer Technik, die vollständige Gesichter aus verschiedenen Fragmenten einer Aufnahme zusammensetzt. Erste Tests dieses Verfahrens wurden auf einem iPhone durchgeführt: 50 Videos bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wurden aufgenommen. Die Facial Segment-based Face Detector‘ (FSFD) genannte Technik konnte dabei erstaunlich gut Gesichter aus Fragmenten zusammensetzen. Die Forschung ist allerdings noch nicht marktreif. Ob und wann sie in kommerziellen Produkten Einzug hält, ist noch nicht absehbar.