Diese Meldung gießt Öl ins Feuer der Verschlüsselungsdebatte. Wenn sie größere mediale Aufmerksamkeit erhält, entsteht hier womöglich exakt der Präzedenzfall, den Strafermittlungsbehörden seit Jahren herbeireden.
Was ist, wenn ein entführtes Kind nicht gefunden werden kann, weil die iPhones der Entführer verschlüsselt sind? Solche und ähnliche abstruse, nichts desto weniger erschreckende, Szenarien malen Sicherheitsbehörden immer dann, wenn es darum geht Regierungen und Ermittlungsorganen Zugang zu verschlüsselter privater Kommunikation zu gewähren. Man muss gar nicht immer das große Geschützt des Terrorismus auffahren, doch genau das ist jetzt anscheinend so gut wie passiert: James Comey, Direktor des FBI, beklagt sich öffentlich darüber, dass man die iPhones der Amokläufer von San Bernardino (Kalifornien) zwar vorliegen habe, aber schon seit zwei Monaten vergeblich versuche an die Daten zu gelangen. Strafverfolgern müsse der Zugang zu Nutzdaten im Bedarfsfall durch die Hersteller ermöglicht werden, führt er weiter aus. Man wolle keine generellen Hintertüren, nur diese Möglichkeit zur Entschlüsselung in einzelnen Fällen, was allerdings effektiv auf das selbe hinausläuft. In den USA und Großbritannien kocht die Debatte um die Verschlüsselung von Devices und Diensten zurzeit heftig.