Staatliche Angriffe auf Onlinedienste sind traurige Realität. Verschiedene Unternehmen warnen Nutzer bereits, wenn eine Regierung nach ihren Daten greift, Apple gehört bislang nicht dazu.
Als jüngstes Mitglied der Tech-Branche warnt nun auch Microsoft seine Kunden, wenn ein staatlicher angriff auf ein Outlookkonto erfolgt. „Staatliche Angriffe sind ausgefallener als konventionelle Hackerattacken und wir passen unser Vorgehen der veränderten Bedrohungslage an“, hieß es hierzu aus Konzernkreisen. Dabei hatte Microsoft noch 2011 einen offenbar umfassenden Angriff auf chinesische Hotmailkunden den betroffenen Nutzern nicht zur Kenntnis gebracht. Da im damaligen Fall in der Hauptsache Angehörige chinesischer Minderheitengruppen betroffen waren, griff das Unternehmen hier wohl zu der bewährten Taktik der Nicht-Einmischung in interne Angelegenheiten anderer Nationen, vermutlich mit dem Ziel das komplizierte Verhältnis westlicher Konzerne zur chinesischen Führung nicht zu belasten.
Ob Microsoft-Kunden in China heute, nach Verlautbarung der neuen Richtlinie, zuverlässig über staatliche Angriffe gleich welcher Herkunft informiert werden, steht dahin.
Microsoft ist indes nur ein Anbieter, der seine Kunden auf übergriffige Regierungsaktivitäten hinweist:
Auch Google, Facebook und Twitter informieren ihre Nutzer im Bedarfsfall, die Twitterkonten deutscher Politiker sind laut Unternehmensunterlagen unter Anderem Opfer staatlicher Attacken geworden.
Zuletzt sicherte Yahoo seinen E-Mail-Kunden eine entsprechende Offenheit zu.
Eine klare Position von Apple in dieser Frage blieb bis heute aus.