Man kennt das: Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu, der Bauch ist so rund, wie man es sich von der Apple Watch gewünscht hat und nun fragt man sich, was denn wohl nächstes Jahr passiert. iPhone 6 (Plus) schön und gut, iOS 8 sollte mittlerweile auch das machen, was es soll und OS X 10.10 flimmert über zahlreiche MacBooks. Doch auch wenn das Weihnachtsessen reichlich war und die Bescherung ebenfalls der Glückseligkeit beigetragen hat – satt sind wir immer noch nicht.
Appetithäppchen: Die Vorspeise
Der erste Punkt auf der Menükarte nennt sich iTunes Radio und verspricht ein Konkurrent von Spotify oder ähnlichen Streamingdiensten zu sein. Im Radio selbst sind über 200 Sender integriert, um jeden Musikgeschmack zu treffen. Der Dienst ist zwar kostenlos, dafür aber mit Werbung versehen. Für 24,99 Euro im Jahr seid ihr diese los. Und wer viel hört, der bekommt einen immer personalisierteren Sender.
Herr Ober! Ich habe großen Hunger – könnte ich bitte vielleicht noch das HomeKit bekommen?
Das HomeKit ist wie das HealthKit zwar für den Menschen gemacht, aber befasst sich eher mit dessen Heim. Apple möchte den Kühlschrank mit der Waschmaschine und dem Eierkocher verbinden. Alle Haushaltsgeräte sollen sich per HomeKit einklinken und damit steuern lassen. Klinkt praktisch, allerdings auch noch sehr theoretisch.
Beide Sachen waren ganz ordentlich, aber irgendwie auch nur ergänzend. Der Hunger ist geblieben. Gang Nummer 2 bitte!
Sattmacher: Die Hauptspeise
Man kennt es, man mag es. Die Macs werden im nächsten Jahr wohl keine großen Entwicklungssprünge machen, sondern vielmehr Gewohntes bieten, was auf keinen Fall schlecht ist. Sicherlich wird es hier oder da ein paar Verbesserungen geben, aber etwas ganz Neues wird nicht erwartet. Abgesehen vom MacBook Air. 12 Zoll soll es groß sein und ein Retina-Display besitzen.
Ähnlich sieht es bei der iPhone/Pod/Pad-Sparte aus. Beim iPod wird vermutlich wenig bis nichts passieren. Die Verkaufszahlen sind so unbedeutend, dass es schlichtweg keinen Sinn machen würde, den iPod neuzuerfinden. Warum sollte man auch ein iPod benutzen, wenn man eh ein iPhone beziehungsweise Smartphone hat?
Ein wenig anders sieht es beim iPad aus. Dort haben die Verkaufszahlen enttäuscht. Apple wird etwas machen müssen, aber ich bezweifle, ob ihnen dort ein großer Coup gelingen wird. Sie werden es verbessern, aber ob das reicht, um wieder mehr Kunden ins Restaurant zu locken? Vielleicht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nächstes Jahr das beste iPhone aller Zeiten sehen werden! Der Fokus soll auf eine neue Kamera gerichtet sein und sonst gilt hier, wie auch überall: höher, schneller, weiter. Ein paar neue Software-Spielereien, eine etwas schnellere Hardware: fertig ist das neue iPhone.
Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm, denn die letzten iPhones waren so mächtig, dass ich immer noch ein wenig satt bin.
Kleinigkeiten: Der Zwischengang
Es wird das HealthKit serviert. Nun endlich ein funktionierendes. Im nächsten Jahr werden dann vermutlich immer mehr Apps darauf zurückgreifen, die dann auch mehr Zubehör mit sich bringen. Durch Pulsuhren, Blutzuckermessgeräte und andere medizinische Technik, kann dann ein nahezu vollkommendes Spiegelbild der eigenen Vitalität erzeugt werden.
Übrigens möchte ich nicht mein Spiegelbild sehen, nachdem ich mit alldem hier durch bin!
Kirsche auf der Sahne: Das Dessert
Die Apple Watch ist für mich persönlich das Highlight des nächsten Jahres. Apple hat im Herbst drei Kategorien der Watch vorgestellt, um ein möglichst großes Spektrum an Kunden zu begeistern. Eine sogar in Gold. Es ist eine ziemlich klare Ansage in Richtung Konkurrenz, die jetzt noch bis zum Frühling Zeit haben, ihre Produkte ähnlich gut zu platzieren.
iPhone, iPad, iPod. All dies sind grandiose Beispiele, wie Apple vom Innovationsführer zum Marktführer geworden ist. Beim Apple TV ist es nicht gelungen, diese Innovation konsequent fortzuführen. Man kann immer noch keine Apps installieren und DLNA wird ebenfalls nicht unterstützt. Dort ist die Konkurrenz weit voraus. Bleibt abzuwarten was im nächsten Jahr passieren wird.
Herr Ober, ich würde dann gerne zahlen.
Die Rechnung: Apple Pay
In den USA schon jetzt ein voller Erfolg: das Bezahlen über NFC, erfreut sich hoher Beliebtheit – bei den Nutzern als auch bei den Geldhäusern, die damit keine eigene Bezahlmöglichkeit mehr erfinden müssen. Anscheinend funktioniert das Ganze so gut, dass selbst die gerade genannten Banken und Kreditinstituten nichts mehr von den kleinen Plastikkarten wissen wollen. In Europa müssen wir uns noch bis 2015 gedulden. Dann soll Apple Pay auch hier starten.
Nun gut, ich bin mehr als satt geworden. So vieles was 2015 auf den Tisch kommen wird. Auch wenn ich sagen muss, dass mir jetzt nichts unglaublich fantastisch geschmeckt hat. Am ehesten wäre das dann noch die Apple Watch. Aber das muss es auch gar nicht, schließlich war 2014 so ereignisreich, dass mein Bauch nochmal ein solches Jahr nicht überstehen würde. Trotzdem freue ich mich darauf und warte erstmal ab: denn das was auf der Karte steht und das, was ich dann auf meinem Teller habe, kann etwas ganz anderes sein.