Apple TV+ soll sparsamer werden: Weniger erfolgreiche Serien werden schneller eingestellt und der Dienst soll insgesamt mehr wie Netflix agieren. Der Grund: Der Fokus auf hochqualitative Originals wurde für Apple zu teuer. Bisher hat Apple TV+ mehr Geld gekostet als eingebracht, und das soll sich ändern. Ob der Dienst für die Zuschauer mit dieser Neuausrichtung weiter attraktiv bleiben wird, steht dahin.
Die Inhalte auf Apple TV+ polarisieren: Während einige Zuschauer die thematische Ausrichtung vieler Originals nicht anspricht, wird die hohe Produktionsqualität allgemein anerkannt. Doch diese hochwertigen Produktionen rechtfertigen die hohen Kosten nicht, weshalb Apple nun die Ausgaben senken will.
Apple TV+ ist zu kostspielig
Anfangs standen für Apple TV+ praktisch unbegrenzte Budgets und beeindruckende Staraufgebote zur Verfügung, darunter Größen wie Oprah Winfrey, Steven Spielberg und Jennifer Aniston. Trotz dieser Investitionen erzielte der Dienst nur begrenzte Erfolge. Bislang schafften es nur vier Serien in die Top 10 der wöchentlichen Lieblingsserien des Marktforschers Nielsen. Im Vergleich dazu gewinnt Netflix mehr Neukunden an einem Tag als Apple TV+ in einem Monat. Große Erfolge wie „Ted Lasso“, die meistgesehene Streamingserie in den USA im Jahr 2023, bleiben die Ausnahme.
In Originalfilme investierte Apple 500 Millionen Dollar, mit Regisseuren wie Martin Scorsese, Ridley Scott und Matthew Vaughn. Auch Serien wie die Mini-Serie „Masters of the Air“ kosteten mehrere Hundert Millionen Dollar. Über die Jahre kam Apple zu der Erkenntnis, dass Auszeichnungen allein keine Zuschauer bringen. Da die Marktanteile weiterhin ausblieben, müssen nun die Kosten verringert werden.
Ein bisschen wie Netflix
Deshalb wird der Kurs nun geändert: Die Budgets für einzelne Originals sollen drastisch gekürzt und Zahlungen nicht mehr im Voraus geleistet werden. Serien, die nicht gut ankommen, sollen schnell abgesetzt werden, ähnlich wie es bei Netflix der Fall ist, wo mittlerweile auch strengere Budgetkontrollen herrschen.
Wenn Budgets überschritten werden, sollen Produktionen zurückgestellt werden, wie bei der neuen Staffel von „Foundation“. Auch neue Aufträge sollen strenger kalkuliert werden, berichtet die Agentur Bloomberg. Wie sich diese Maßnahmen auf die Qualität des Angebots auswirken werden, bleibt abzuwarten.