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,,39“: ein Hörspiel der anderen Art

Allgemein, Review

Wer gerne und oft Hörspiele hört, wird sich schon das ein oder andere Mal gewünscht haben, in das Geschehen einzugreifen. Je nachdem welches Genre man hört, denkt man sich immer weiter in die Geschichte rein und versucht ein schweres Rätsel zu lösen oder den Mörder zu identifizieren, bevor es der investigative Protagonist tut. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte aufpassen und schon mal etwas notieren: ,,39“. Das ist der Titel einer neuen, so noch nie dagewesenen Kombination aus Hörspiel und Game-App, die die heute erschienen ist. Man nehme einen spannenden Hörspielthriller, ein paar Touch-Gesten und eine bahnbrechende 3D-Akustik und schon hat man das Ergebnis: ein sehr spannendes, interaktives 3D-Hörspiel, das einen nicht mehr loslässt.

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Was ist letzte Nacht passiert? – Storyplot und Spielfluss

Nach einem kleinen Tutorial, in dem man die umfangreiche Steuerung lernt, findet man sich im dramatischen Anfang eines nervenaufreibenden Thrillers wieder. Der Protagonist wacht im Krankenhaus auf und erfährt das er am vergangenen Freitag in seiner Wohnung, neben einer toten Frau liegend, gefunden wurde – mit einer Kugel im Kopf. Der Hörer beziehungsweise Spieler steuert mit diversen Touch-Gesten durch das Gedächnis von Mr. Henney und ergründet nach und nach die Erinnerungen, die für die Lösung der anstehenden Rätsel wichtig sind. Dabei entsteht ein Sog, der an einem roten Pfaden durch viele verschiedene Ereignisse führt und den Hörer stark einbindet.

Kein Hörspiel für nebenbei – Spielmechanik und Steuerung

Wer gern mal ein Hörspiel neben der Arbeit oder den Hausaufgaben hört, muss sich hier einmal konzentrieren. Um die Geschichte voranzutreiben muss der Spieler, beziehungsweise Hörer durch drehen, zoomen, tippen, wischen und schütteln mit dem Spiel interagieren und somit dauerhaft dranbleiben. Das ist, aus meiner Sicht, kein Nachteil, sondern noch ein Grund, weshalb der Spieler immer weiter mit den Charakteren verbunden wird und die Geschichte hautnah miterleben kann. Die verschiedenen Gesten werden benutzt um durch Erinnerungen zu manövrieren, zwischen dem JETZT und der VERGANGENHEIT zu wechseln und um mit Gegenständen wie einem Glas Wasser oder einem Türknauf zu interagieren.

Ich hör wohl nicht recht? – Sounddesign und Akustik

Jedes Hörspiel lebt von der Geräuschkulisse, die die Situation immer lebendig wirken lässt. So ist es auch bei ,,39“, nur dass dieses Hörspiel den Begriff quasi neu erfindet. Durch ein 3D Sounddesign, was leider – aber verständlicherweise, Kopfhörer voraussetzt, werden Bewegungen und Positionierung von Personen im derzeitigen Raum akustisch vermittelt. Die fesselnde Atmosphäre, die entsteht, ist hauptsächlich diesem Gestaltungsmittel geschuldet.

Fazit

Das Hörspiel ,,39“ ist für jeden Hörspiel-Begeisterten eine Wucht. Wer ein Faible für Thriller hat, wird auf seine Kosten kommen und auch für die tägliche Bahnfahrt zur Uni, habe ich jetzt eine neue Beschäftigung. Eine spannende Idee wurde mit reizvollen Gestaltungsmitteln super umgesetzt. Auch wenn man sich auf das Hörspiel konzentrieren muss und Kopfhörer vorausgesetzt sind, macht das akustische Erlebnis jeden Menge her.

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