Spotify äußert große Unzufriedenheit darüber, wie Apple den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union handhabt. Die geplanten Veränderungen im App Store und bei In-App-Käufen, die Apple im Zuge des iOS 17.4 Updates einführen will, werden vom Musikstreaming-Anbieter als eine Art von Nötigung empfunden, welche neue Unfairness schafft.
Die kommenden Anpassungen bei Apple erlauben erstmals die Nutzung alternativer App-Stores und Zahlungssysteme. Allerdings führt Apple eine Gebühr für den Gebrauch seiner Kerntechnologien ein, die sich auf 50 Cent pro Installation beläuft und jährlich erhoben wird; die erste Million Installationen bleibt davon ausgenommen.
Nichts anderes als Erpressung
Daniel Ek, der CEO von Spotify, ist alles andere als erfreut über Apples Interpretation des DMA. Er sieht in dem Vorgehen von Apple eine Form von Zwang, da es Entwicklern lediglich die Wahl zwischen zwei unvorteilhaften Alternativen lasse: Entweder im herkömmlichen Modell mit hohen Abgaben von bis zu 30% zu verbleiben oder zum neuen System zu wechseln, in dem neue Gebühren anstehen, wie er in einem Blog-Beitrag erklärt.
Ek kritisiert, dass Apple, nach der rechtlichen Untersagung der bisherigen App Store-Gebühren, anscheinend lediglich eine neue Abgabe eingeführt hat. Er appelliert nun an die Europäische Kommission, zu intervenieren und den nach harter Arbeit erzielten neuen Gesetzgebung zur fairen Wettbewerbsgestaltung Geltung zu verschaffen. Im Fokus steht nun, inwieweit die EU-Kommission die Umsetzung des DMA detailliert überwachen und möglicherweise Nachjustierungen einfordern wird. Die weitere Entwicklung in diesem regulatorischen Kontext bleibt abzuwarten.