Das einst als Twitter bekannte soziale Netzwerk, welches nun X heißt, hat seit der Übernahme durch den neuen Eigentümer signifikant an Marktwert eingebüßt. Laut jüngster Bewertung durch Fidelity Investments, eine große Investmentfirma, ist der Wert von X auf lediglich 28% des ursprünglichen Kaufpreises von 44 Milliarden Dollar gesunken.
In der jüngsten Bewertung von Fidelity, die ihre Investitionen gemäß regulatorischen Anforderungen regelmäßig beurteilen muss, ließ sich ein weiterer Rückgang feststellen, wie aus Medienberichten hervorgeht. Bemerkenswert ist dieser Rückgang im Anschluss an Äußerungen des Inhabers Elon Musk gegenüber abgesprungenen Werbekunden. Denen hatte der Milliardär gesagt, sie sollten „sich ficken“, was für Verständnislosigkeit bei Investoren und Beobachtern gesorgt hatte.
Wertverlust aufgrund verlorener Werbepartner
Der Verlust einflussreicher Werbepartner hat stark zu dieser Entwertung beigetragen. Es herrscht eine zunehmende Besorgnis bei den verbleibenden und potenziellen Werbekunden über das schwindende Image der Plattform, das durch die Duldung extremer Beiträge geprägt wird.
Diesem Trend eines ungebremsten Wertverfalls liegen mehrere Entscheidungen des neuen Besitzers zugrunde. Ein entscheidender Faktor ist die radikale Reduktion der Inhaltsmoderation durch X. Die Auflösung der Teams, die früher für die Überwachung und Moderation von Beiträgen zuständig waren, hat das Auftreten von anstößigen Inhalten verstärkt, was wiederum Werbekunden abschreckt und dem Marktwert der Plattform schadet.
Ob X in den nächsten Monaten Pleite geht oder sich noch länger hält, ist offen. Die Finanzen des Kurznachrichtendienstes waren schon vor der Übernahme angespannt, zuletzt hat sich die Krise aber immer weiter zugespitzt.