Die Auseinandersetzung zwischen Masimo, einem Hersteller medizinischer Geräte, und Apple scheint ungleich, denn Apple wird beschuldigt, mit der Uhr mehrere Patente von Masimo zu verletzen. Joe Kiani, der CEO von Masimo, nutzt die derzeitige mediale Beachtung, um die Beweggründe hinter Masimos Entschluss zu erläutern, sich auf einen Rechtsstreit mit dem Technologieriesen einzulassen. Für diese juristischen Auseinandersetzungen hat Masimo bis jetzt etwa 100 Millionen Dollar investiert.
Beobachter könnten denken, dass es fast aussichtslos ist für Masimo, sich mit einem Giganten wie Apple anzulegen. So wurde auch Joe Kiani von seinem persönlichen Umfeld vor dem scheinbar übermächtigen Gegner gewarnt, wie dessen CEO in einem Interview mit dem WSJ erzählt. Doch Masimo hat bereits in der Vergangenheit beachtliche Summen aus Patentstreitigkeiten erwirtschaftet; das Unternehmen erzielte 2006 in einem Rechtsstreit gegen Nellcor, einem damaligen Marktführer bei Pulsoximetrern, einen Betrag in Höhe von 800 Millionen Dollar. Ein weiterer Vergleich mit Philips im Jahr 2016 resultierte sogar in Einnahmen in Milliardenhöhe.
Es geht ums Prinzip
Für Kiani ist das Eintreten gegen Apple eine Angelegenheit der Grundsätze, wie er in dem Interview mit dem Wall Street Journal erörterte. Er betrachtet die Verteidigung ihres geistigen Eigentums gegen eine unbefugte Nutzung durch Apple als eine übergeordnete Verpflichtung, die weitreichendere positive Auswirkungen haben könnte als andere Tätigkeiten Masimos. Hiermit könnte er auf die Problematiken des amerikanischen Patentrechts anspielen, das effektiven Schutz geistigen Eigentums manchmal erschwert.
Eine endgültige juristische Klärung dieser Angelegenheit ist noch offen und könnte sich über Jahre hinziehen, auch wenn eine Vorentscheidung über ein mögliches Verkaufsverbot in naher Zukunft erwartet wird.