Apple setzt seine Bemühungen fort, eine erzwungene Liberalisierung seiner Plattformen in Europa abzuwehren oder zumindest aufzuschieben. Bei diesem Vorhaben stützt sich das Unternehmen erneut auf ein Argument, das in seiner Substanz als fragwürdig erscheint: Es betreibt demnach nicht einen, sondern gleich fünf verschiedene App Stores – jeweils einen für iPhone, iPad, Mac, Apple Watch und Apple TV. Ob diese Behauptung einer gerichtlichen Prüfung standhalten würde, bleibt unsicher.

Um die Einnahmen, die maßgeblich aus den App Store-Provisionen generiert werden, zu schützen, zeigt sich Apple in Europa kreativ. Der Service bereich des Unternehmens wächst stetig und erbringt mitunter Rekorderlöse, die vor allem auf den Umsatz des App Stores zurückzuführen sind, weshalb Apple hier besonders engagiert vorgeht.

Die Fabel vom fünffachen App Store

Apple versuchte laut Agenturmeldungen vor den EU-Behörden die Darstellung aufzubauen, es würde fünf separate App Stores betreiben. Diese Argumentation zielt darauf ab, die jeweiligen Nutzerzahlen so darzustellen, dass sie unter der relevanten Schwelle von 45 Millionen Nutzern liegen. Bei Safari hatte Apple eine ähnliche Argumentationsstrategie versucht, wie wir in einer früheren Meldung berichtet hatten.,

Zweifelhafte Argumentationsweise

Es erscheint wenig überzeugend, die verschiedenen Kategorien von Apple-Geräten als gänzlich eigenständige Märkte zu betrachten. Die einzige Ausnahme könnte der Mac darstellen, bei dem Nutzer seit jeher die Option haben, Software aus alternativen Quellen zu beziehen. Dies macht eine Öffnung des Mac App Stores weniger dringlich.

Die Versuche, den iOS-App Store auf diese Weise abzuschirmen, dürften indessen kaum von Erfolg gekrönt sein, da allein dieses Marktsegment ausreichend groß ist, um von der EU-Regulierung betroffen zu sein.

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