Spotify steht erneut vor einer Entlassungswelle. Der marktführende Musikstreaming-Dienst kündigte an, dass er fast 20% seiner Mitarbeiter, genauer gesagt rund 1.500 Beschäftigte, entlassen werde. Diese Maßnahme erfolgt, obwohl das Unternehmen kürzlich einen seltenen Gewinn vermeldet hatte, eine Abkehr von der ansonsten defizitären Vergangenheit.
In den vergangenen Monaten hatte Spotify bereits mehrere Entlassungsrunden durchgeführt, was die aktuelle Entlassungswelle zu einem weiteren schweren Schlag für die Spotify-Belegschaft macht. Die Begründung des Unternehmens für die Entscheidung liegt in einem gedrosselten Wirtschaftswachstum und einer teurer werdenden Kapitalsituation, die womöglich auf erhöhte Zinslasten zurückzuführen ist.
Spotify machte nur selten Gewinn
Trotz der langjährigen Geschichte wirtschaftlicher Defizite konnte Spotify erst kürzlich einen kleinen Gewinn für ein Quartal verbuchen – ein signifikanter Unterschied zum deutlichen Minus des Vergleichsquartals im Vorjahr.
Spotify ist mit rund einer halben Milliarde Kunden nach wie vor der weltweit größte Anbieter von Musikstreaming-Diensten. Interessanterweise wächst die Zahl der zahlenden Nutzer stetig weiter, und aktuell zählen rund 226 Millionen Abonnenten zum Premium-Kundensegment des Unternehmens, trotz zuletzt eingeführter Preiserhöhungen. Dies deutet darauf hin, dass die Nutzer bereit sind, für Qualität zu zahlen, und das Vertrauen in den Wert des Dienstes haben.
Die Reaktion auf die Ankündigung der Entlassungen spiegelte sich bemerkenswerterweise in der positiven Entwicklung der Spotify-Aktie im vorbörslichen Handel wider. Aktionäre scheinen auf die Nachricht von Kostensenkungen und eine mögliche Steigerung der Effizienz zu reagieren. Dies zeigt, dass, während die Personalreduzierungen tragische Nachrichten für betroffene Mitarbeiter sind, Investoren manchmal optimistisch auf Zeichen eines verschlankten Unternehmens geblickt wird, das sich auf seine Profitabilität fokussieren möchte.