Nutzer von Spotify sind aktuell verärgert über eine Idee des Streamingdienstes. Der testet derzeit offenbar, ob Nutzer auch bereit sind, für Songtexte zu zahlen. Tests dieser Art sind in der Branche nicht ungewöhnlich.
Spotify plant, Gebühren für Songtexte zu erheben. Die Lyrics sind derzeit für einige Nutzer nur mit einem Premium-Abonnement zugänglich. Das Unternehmen bezeichnet dies als Test. Solche Tests sind eine gängige Methode, um herauszufinden, ob sich höhere Preise für ein Produkt bei den Verbrauchern durchsetzen lassen.
Spotify möchte Verluste eingrenzen
Spotify hat mit steigenden Verlusten zu kämpfen und sucht nach neuen Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Die neueste Idee besteht darin, die Anzeige von Songtexten kostenpflichtig zu machen.
Einige Nutzer der kostenlosen Basisversion von Spotify haben zuletzt festgestellt, dass sie die Lyrics nicht mehr sehen können. Stattdessen erhalten sie eine Pop-up-Nachricht, die sie darüber informiert, dass Songtexte in der Premium-Version von Spotify verfügbar sind.
Die Nutzer von Spotify sind verärgert. CJ Stanley, verantwortlich für Unternehmenskommunikation bei Spotify, bestätigte gegenüber The Verge, dass es sich um einen begrenzten Test handele, wollte jedoch keine weiteren Details mitteilen. Solche Tests sind in der Branche üblich und dienen dazu herauszufinden, wie weit die Preise für ein Produkt angehoben werden können. Netflix ist dafür bekannt, höhere Preise oder eingeschränkte Funktionen auf diese Weise bei einigen Kunden zu testen. Wenn der Widerstand, beispielsweise in Form von Kündigungen oder, im Falle von Spotify, niedrigen Abonnentenzahlen, einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, wird die Idee verworfen.
Bislang hat Spotify Lyrics auch in der kostenlosen Version angeboten, daher ärgern sich Nutzer in den sozialen Medien. Für Spotify steht jedoch einiges auf dem Spiel: Die Verluste haben sich im letzten Quartal mehr als verdoppelt und belaufen sich auf etwa 330 Millionen US-Dollar. Der Streamingdienst war in seiner Geschichte nur selten profitabel, obwohl er immer noch Marktführer ist.