In der EU werden ab sofort große Digital-Konzerne und ihre Dienste schärfer reguliert – auch Apple. Mehrere Angebote aus Cupertino fallen unter die neuen Regeln. Das bedeutet eine strengere Regulierung.
In der EU wurden nun offiziell drei Apple-Produkte als Gatekeeper eingestuft, was bedeutet, dass sie eine herausragende Rolle im Wettbewerb spielen. Der neue Digital Markets Act der EU hat das Ziel, die Regulierung von Digitaldiensten in der EU neu zu ordnen. Hierbei werden spezifische Schwellen festgelegt, oberhalb derer Unternehmen als Gatekeeper betrachtet werden. Als Gatekeeper werden sie als von überragender Bedeutung für den Wettbewerb angesehen, da sie maßgeblich darüber entscheiden, welche Wahl Nutzer bei der Verwendung von Onlinediensten treffen.
Empfindlich hohe Strafen
Der Gatekeeper-Status bringt verschärfte Regulierungsanforderungen mit sich und Unternehmen, die gegen diese Anforderungen verstoßen, können empfindliche Strafen drohen. Einige der Regulierungsvorgaben besagen beispielsweise, dass Gatekeeper keine dienstübergreifende Sammlung von Informationen durchführen dürfen. Zudem dürfen die Betreiber dieser Dienste keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen erlangen, zum Beispiel durch Werbung für eigene Dienste oder eine Vorauswahl bei der Nutzung.
Im Apple-Universum wurden der App Store, Safari und iOS als Gatekeeper eingestuft. Diese Produkte erfüllen die Kriterien für den Gatekeeper-Status, darunter eine Mindestanzahl von 45 Millionen Nutzern in der EU, eine Marktkapitalisierung des Betreibers von mindestens 75 Milliarden Euro und einen jährlichen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro.
Interessanterweise steht iMessage derzeit noch nicht auf der Liste der Gatekeeper. Apple versucht anscheinend, den eigenen Nachrichtendienst von den strengeren Regulierungsvorgaben auszuschließen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dies gelingen wird, da iOS als Plattform eindeutig von den Regelungen erfasst wird. Die Entscheidung in Bezug auf iMessage wird daher kontrovers diskutiert. Mehr dazu wurde auf Apfellike.com berichtet.
Wer gegen den DMA verstößt, kann hart bestraft werden. Möglich sind Strafzahlungen in einer Höhe von bis zu 10% des weltweiten Umsatzes. Im Wiederholungsfall können die Strafen bis zu 20% des Umsatzes ausmachen.