Apple gibt seinem jahrelangen Widerstand gegen das Recht auf Reparatur in seinem Heimatstaat Kalifornien auf. Das Unternehmen hat das Gesetz seit seiner Einführung vor fünf Jahren stets abgelehnt, selbst die Einführung eines eigenen Reparaturprogramms für Kunden und unabhängige Werkstätten konnte daran zunächst nichts ändern.
Apple erfüllt nun offiziell die Auflagen des Right to Repair Act, einer Bundesstaatsgesetzgebung, der Kalifornien im Jahr 2018 beigetreten ist, das hat der Reparaturdienstleister iFixit unlängst mitgeteilt. Diese Auflagen betreffen die Reparierbarkeit der Produkte.
Gemäß dem neuen Gesetz müssen für Produkte im Wert von 50 bis 100 US-Dollar für wenigstens drei Jahre Reparaturwerkzeuge und entsprechende Ressourcen wie Dokumentationen bereitgestellt werden. Bei Produkten mit einem Wert von über 100 US-Dollar muss dies für wenigstens sieben Jahre ab dem Ende der Herstellung geschehen.
Apple hat sich seit jeher heftig gegen solche Initiativen und ähnliche Maßnahmen gewehrt und auf Benutzererfahrung, Produktqualität und Sicherheitsbedenken verwiesen. Allerdings ist deutlich, dass das Hauptziel des Gesetzes in grundsätzlichem Widerspruch zu den Unternehmenszielen von Apple steht – die Gesetzgeber wollten mit der Verordnung einen intensiven Wettbewerb und sinkende Reparaturpreise erreichen.
Apple beugt sich dem Gesetzgeber
Trotzdem hat die Lobbyarbeit Wirkung gezeigt. Apple hat letztendlich sein eigenes Self-Service-Reparaturprogramm eingeführt, um die politischen Auflagen zu erfüllen. Allerdings war dieses Programm kein attraktives Angebot als Alternative zum Besuch eines Apple Stores für Reparaturen. Die von Apple zur Verfügung gestellten Werkzeuge sind teuer, zudem wird es den Kunden nicht unbedingt leicht gemacht, die Produkte in Eigenregie zu reparieren. Dabei sind längst nicht alle der Hindernisse, die den Kunden in den Weg gelegt werden, durch technische Eigenschaften der Produkte bedingt.