Die Vorstellung von Apples Computerbrille Vision Pro hat in der Öffentlichkeit eine Diskussion über das Konzept des Metaverse eröffnet. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass die Idee einer Verschiebung von Alltagsanwendungen in virtuelle Räume für die meisten Menschen immer noch weit entfernt ist. Zusätzlich verdeutlicht die Studie, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Preisvorstellungen von Apple und Verbrauchern gibt.
Laut einer repräsentativen Studie der Agentur ONE8Y bleibt das Metaverse für den Großteil der deutschen Bevölkerung weiterhin ungreifbar. Lediglich 49 % der Befragten sind überhaupt mit dem Begriff vertraut, und nur 15 % haben es aktiv genutzt. Allerdings zeigt die Studie eine größere Offenheit der jüngeren Zielgruppe gegenüber neuen Technologien. Bei den 25-Jährigen und Jüngeren haben bereits 23 % das Metaverse genutzt, im Vergleich zu nur 6 % der über 55-Jährigen.
Somit ist deutlich, dass das Metaverse noch nicht allgemein akzeptiert ist, wenn 51 % der Bevölkerung den Begriff nicht kennen und 85 % noch keine Plattform des Metaversums genutzt haben.
Was tun die Bürger des Metaversums?
Unter den aktiven Nutzern des Metaversums spielen soziale Interaktionen wie das Treffen von Freunden (42 %), Shopping (35 %) und die Vernetzung mit Arbeitskollegen (25 %) eine bedeutende Rolle. Dennoch haben lediglich 5 % der Gesamtbevölkerung tatsächlich einen Kauf im Metaverse getätigt. Das bedeutet, dass es noch viel Raum für Unternehmen und Marken gibt, um in diesem Bereich zu wachsen.
Eine unabhängige Studie des Fraunhofer-Instituts bestätigte bereits im letzten Sommer diese Ergebnisse in einem internationalen Vergleich. Die Bereitschaft, bestimmte Aktivitäten vollständig ins Metaverse zu verlagern, liegt in Deutschland bei 10 %, in den USA bei 23 % und in China sogar bei 34 %
Was würden Verbraucher für VR ausgeben?
Die Bereitschaft, Geld für VR-Brillen auszugeben, ist in Deutschland mit 367 Euro deutlich höher als in den USA mit 227 Euro. Dennoch herrscht eine gewisse Skepsis gegenüber dem Metaverse, insbesondere in Europa und speziell in Deutschland. Vor allem liegen die Preisvorstellungen der Verbraucher hier und dort weit entfernt von dem, was Apple für seine Brille Vision Pro verlangt.
Es bleibt abzuwarten, wann sich diese beiden gegenwärtig noch unvereinbaren Preise soweit annähern, dass VR-Brillen für den Massenmarkt interessant werden. Es ist weiterhin zu beachten, dass die zitierten Studien im Rahmen einer kommerziellen Präsentation zum Thema Metaverse vom IT-Dienstleister ExpressVPN vorgestellt wurden. Ob die Stichprobenziehung den gängigen empirischen Standards entspricht, bleibt unklar, obwohl die einleitend erwähnte Studie über eine für den bundesdeutschen Raum repräsentative Stichprobe von gut 3.000 Befragten verfügt.