Apple möchte in der Produktion unabhängiger von China werden: Große Hoffnungen liegen dabei auf Indien, doch die Arbeit dort stellt Apple vor bis dato eher ungewohnte Probleme: Die Qualität der Produktion ist so schlecht, dass es noch lange dauern kann, bis eine Fertigung bestimmter Komponenten dort wirtschaftlich ist.
Es gibt einen Grund, wieso Apple und viele andere Unternehmen trotz vieler potenzieller Nachteile und Risiken bislang so sehr am Standort China festhalten: Die richtigen Anreize vorausgesetzt, ist die Qualität der Arbeit dort hervorragend. Die Unternehmer haben eine Mentalität des „wir können und machen alles“, Arbeitsprozesse, die für Wochen veranschlag sind, werden teils über Nacht abgeschlossen.
Diese absolute und bedingungslose Hingabe zeigen Fertigungsbetriebe und ihre Mitarbeiter nicht überall auf der Welt. In Indien sieht das etwa dramatisch anders aus, wie die Financial Times zuletzt eindrucksvoll berichtete.
Unglaublich viel Schrott in der Produktion
So lieferte eine Fabrik des indischen Tata-Industriekonsortiums im indische Hosur rund 50% Schrott in ihrer Produktion von iPhone-Gehäusen. Die Mitarbeiter hätten einfach nicht den Anspruch, die Qualitätsvorgaben von Apple zu erfüllen, zitiert der Bericht einen Manager aus Apples Lieferkette.
Apple ist in seiner chinesischen Lieferkette gewohnt, eine Fehlerquote von 0,0 zu verlangen, dieses Ziel scheint in Indien jedoch illusorisch fern. Wenigstens drei Jahre werde es dauern, bis sich erste Ergebnisse einer Anpassung der indischen Fertiger an Apples Ansprüche zeigen werde, vermuten Experten. In einer weiteren Meldung lest ihr mehr darüber, wie Apple versucht, Indien zu seinem neuen China zu machen.