Seit langem ist Samsung Display der unangefochte größte Zulieferer von OLED-Displays für das iPhone. Doch andere Fertiger wie LG und der chinesische Konzern BOE sind schon länger ebenfalls Bestandteil der Lieferkette. Im iPhone 15 könnte sich erstmals eine Verschiebung der Lieferanteile in Richtung China ergeben.
Apple beginnt stets schon mit deutlichem Vorlauf damit, die Komponenten für kommende iPhone-Generationen zu bestellen. So werden schon jetzt Orders für das iPhone 15 aufgegeben. Hier deutet sich offenbar eine Wende bei der Vergabe von Aufträgen an. Erstmals wird der chinesische Displaylieferant BOE mehr Panels für Apple liefern als Samsung, zumindest für das Standard-iPhone 15 und iPhone 15 Plus, das prognostiziert der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo zuletzt unter Berufung auf Befragungen in der Lieferkette in einer aktuellen Einschätzung.
Danach wird BOE rund 70% der Panels für das iPhone 15 und iPhone 15 Plus liefern, Samsung die verbleibenden 30%.
Liefert Samsung bald nicht mehr die meisten Displays?
In den kommenden Jahren hält es Ming-Chi Kuo auch für denkbar, dass BOE insgesamt zum größten Lieferanten von Highend-LTPO-Panels avancieren könnte, hier hat aktuell noch Samsung Display ein Quasi-Monopol. Ab dem Jahr 2023 könnte BOE erstmals zwischen 20% und 30% der Panels für die Pro-Modelle des iPhones beisteuern.
Sollte das Unternehmen die Erwartungen von Apple erfüllen, könnte BOE im Folgejahr auf insgesamt 70% aller Bestellungen von OLED-Panels für das iPhone kommen.
Ob es allerdings tatsächlich so weit kommt, ist noch abzuwarten. In der Vergangenheit hatte Apple erhebliche Probleme mit BOE, das Unternehmen verfehlte mehrmals die hohen Qualitätsanforderungen des iPhone-Konzerns. Zuletzt viel BOE unangenehm auf, als es eigenmächtig Designs von Apple veränderte, um die Herstellungsprozesse zu vereinfachen, daraufhin wurde BOE für eine Weile von weiteren Aufträgen ausgeschlossen.