Den Mac kann sich der erfahrene Apple-Kunde kaum mit einem Touchscreen vorstellen. Immer wieder hatten Apples führende Manager diese Vorstellung weit von sich gewiesen, nun deutet sich aber ein Kurswechsel an. An einem MacBook Pro mit Touchscreen soll bereits gearbeitet werden.
MacBook und Touchscreen? Ein fundamentaler Widerspruch, zumindest bislang. Steve Jobs hatte die Vorstellung 2010 anlässlich des iPad-Starts als schreckliche Nutzererfahrung bezeichnet, noch 2021 erklärte Apples Marketingstratege Tom Boger, das iPad sei der Weltbeste Touchscreen-Computer und am Mac habe ein berührungsempfindlicher Bildschirm keinen Platz. Ändert sich das jetzt?
Apple arbeitet an Touch-MacBook Pro
Tatsächlich arbeite Apple an einem MacBook Pro mit Touchscreen, berichtete zuletzt Bloomberg. Erste Prototypen würden bereits getestet, bis zum Launch soll es aber noch dauern: Nicht vor 2025 sei mit einer Markteinführung zu rechnen. Genutzt werden sollen Touch-OLED-Displays, später sollen diese dann womöglich auch in andere MacBook-Modelle kommen.
macOS und iPadOS werden nicht verschmolzen
Dennoch soll das MacBook in seiner klassischen Form erhalten bleiben, lediglich der Bildschirm kann im Touch-Modell für Gesten genutzt werden. Hierzu müsste macOS angepasst werden, dennoch werde Apple macOS und iPadOS nicht verschmelzen, wohl auch, um das iPad-Geschäftsmodell nicht zu zerstören.
Wieso der Wechsel?
Noch ist der genannte Zeitplan alles andere als sicher, doch die Frage drängt sich dennoch auf: Wieso steht jetzt ein Touchscreen für den Mac im Raum?
Eine mögliche Antwort ist simpel: Das Feature hat sich bei Premium-Notebooks inzwischen so weit verbreitet, dass es nicht vermittelbar ist, es nicht zu übernehmen. Ähnlich war es mit dem 120 Hz-Display und dem Always-On-Bildschirm am iPhone. Lange hatte Apple sich dem Trend verweigert, bevor man ihm letztlich nachgegeben hat.