Apple soll die Gründung von Gewerkschaften in den USA durch illegale Praktiken verhindert haben. Das Unternehmen habe eine Fake-Gewerkschaft gegründet und Mitarbeiter mit Falschinformationen über die Hintergründe einer gewerkschaftlichen Organisierung versorgt, daher läuft nun eine Beschwerde wegen Verstoßes gegen das amerikanische Arbeitsrecht.
Apple wird schon länger vorgeworfen, die Gründung von Gewerkschaften der Mitarbeiter seiner Retail-Sparte zu behindern, diese Vorwürfe erhalten nun eine neue Qualität. Das Unternehmen sieht einer Beschwerde am amerikanischen National Labor Relations Board entgegen, die von der Mitarbeitervereinigung CWA eingereicht war.
Diese wirft Apple vor, eine Fake-Gewerkschaft gegründet zu haben. Diese wurde nicht durch Mitarbeiter geleitet, sondern durch Vorgesetzte der Beschäftigten, was sie de facto wirkungslos gemacht habe.
Falsche Informationen auf Pflichtveranstaltungen
Im weiteren soll Apple die Mitarbeiter in den Apple Stores zu verpflichtenden Veranstaltungen einbestellt haben. Auf diesen Zusammenkünften wurde die Belegschaft mit irreführenden Informationen konfrontiert, wonach es sich schädlich auf ihre Karrieren auswirken könne, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren. In diesem Fall sei es Apple aus gesetzlichen Zwängen heraus nicht möglich, die besten Voraussetzungen für die Beschäftigten und ihr berufliches Fortkommen zu schaffen.
Die Praxis ist nicht neu, vielen Unternehmen der Tech-Branche wird dieses Vorgehen vorgeworfen. Beide Ansätze, die Apple hier verfolgt haben soll, wären ein Verstoß gegen das amerikanische Arbeitsrecht. Apple hat sich zur Sache bislang noch nicht geäußert.
In den letzten Monaten hatten sich an verschiedenen Standorten in den USA gewerkschaftliche Vertretungen von Store-Beschäftigten gegründet, auch wenn diese Aktivitäten auf Widerstand seitens Apple gestoßen waren.