Apple möchte sich besser vor Produktionsausfällen und Lieferschwierigkeiten schützen, zugleich aber bis auf weiteres noch in China bleiben. Nun hat man offenbar einen Kompromiss gefunden, bis man in der Lage ist, signifikant in neuen Märkten produzieren zu lassen.
Apple wäre sicher gern lieber heute als morgen unabhängig von China als Produktionsstandort für die meisten seiner Produkte. Das Problem ist: So schnell und einfach ist das nicht machbar.
Es wird Jahre dauern, in neuen Märkten die Produktionsanlagen aufzubauen und Mitarbeiter mit hinreichender Qualifikation in hinreichenden Mengen auszubilden beziehungsweise anzuwerben, um etwa das iPhone in großem Stil in Vietnam bauen zu können, so lange möchte Apple mit einer überarbeiteten Risikominimierung nicht warten. Nun hat man offenbar einen Kompromiss gefunden.
So möchte Apple sich vor Produktionsausfällen schützen
Zuletzt kam es in China aufgrund der massiven Corona-Lockdowns zu ausgedehnten Fabrikschließungen, etwa in Shanghai, Apfellike.com berichtete. Dort produziert nicht nur Foxconn das iPhone in einer gigantischen Fabrik mit mehr als 200.000 Mitarbeitern, dort stehen auch die Fabriken von Quanta Computer, in denen ein großer Teil der MacBooks gefertigt wird.
Quanta wurde nun von Apple überredet, die MacBook-Fertigung von Shanghai teilweise nach Chongqing in Westchina zu verlagern. Dort fertigt aktuell bereits Foxconn rund 40% der MacBooks für Apple, dessen Anteil soll auf 35% sinken, prognostiziert die in Taiwan erscheinende Fachzeitschrift Digitimes.
Auf Quanta sollen zukünftig rund 55% der Produktion entfallen, den Rest übernimmt der Fertiger Wingtech. Ob diese Maßnahmen dazu geeignet sind, künftige Lieferschwierigkeiten abzuwenden, müssen kommende Krisen erst noch zeigen.