Das Bundeskartellamt hat ein Problem mit Apple: Dessen App-Tracking-Transparenz begrüßt die Behörde zwar – im Prinzip. Sie stört sich aber daran, dass Apple mit dem Feature möglicherweise sich selbst einen unfairen Vorteil verschafft.
Apples App-Tracking-Transparenz gibt Nutzern von iPhone, iPad und Apple TV seit einiger Zeit eine deutlich bessere Kontrolle über die Nutzung ihrer Daten. Die Funktion erlaubt es, Apps zu verbieten, App-Nutzungsdaten auch App-übergreifend zu erheben und weiterzugeben. Apps respektive Entwickler müssen um Erlaubnis für diese Nutzung fragen, die ihnen zumeist nicht erteilt wird.
Meta ist in der Vergangenheit bereits als schärfster Kritiker der ATT aufgetreten, wenig überraschend, denn das Geschäftsmodell von Facebook basiert auf Werbung. Dass aber das Bundeskartellamt auch ein Problem damit hat, überrascht auf den ersten Blick dann doch.
Bundeskartellamt: Apple verschafft sich unfaire Vorteile
Die Behörde begrüßt denn auch tatsächlich den Ansatz, dem Nutzer mehr Kontrolle über seine Daten zu geben. Sie moniert aber, Apple könnte sich mit der ATT selbst einen Vorteil verschaffen. Die eigenen Apps blenden zwar keine Werbung ein, wohl aber sammelt Apple Nutzerdaten über sie, die Dritt-Apps nicht zur Verfügung stehen.
Apple umgeht auf diese Weise die eigenen Restriktionen, die man Dritt-Apps auferlegt hat, fürchtet die Behörde. Man habe daher eine Untersuchung eingeleitet, das ist möglich auf Grundlage des überarbeiteten deutschen Wettbewerbsrechts, das erlaubt es dem Bundeskartellamt, Maßnahmen gegen Unternehmen mit einer beherrschenden Marktmacht zu verhängen.
Welche Konsequenzen die Prüfung der Behörde schlussendlich zeitigen wird, muss noch abgewartet werden.