Apple prüft ernstlich, seine Produkte vermehrt außerhalb Chinas fertigen zu lassen. Damit befindet sich das Unternehmen aber in einem Dilemma: In China sind nicht nur die Voraussetzungen am besten, zumindest für den Moment, es ist auch ein wichtiger Absatzmarkt, auf dem Apple nur dauerhaft erfolgreich sein kann, wenn es sich mit der chinesischen Führung gut stellt.
Apple ist durch die Abhängigkeit seiner Lieferkette vom Industriestandort China immer wieder in ernste Bedrängnis geraten. Zunächst sorgte der Handelskrieg zwischen der damaligen Trump-Administration in den USA und China Apple vor Herausforderungen, später war es Corona – und aktuell ist es die unnötig harte Corona-Politik der chinesischen Führung, die die Lieferkette beeinträchtigt, Apfellike.com berichtete. Chinesische Fabriken von Foxconn, Pegatron und Quanta Computer waren zuletzt für Wochen stillgelegt worden, mit Folgen für die Verfügbarkeit diverser Produkte.
Apple sucht nach Alternativen zu China
Vor diesem Hintergrund ist die Überlegung, auch außerhalb Chinas vermehrt eigene Produkte produzieren zu lassen, wieder in den Fokus gerückt, wie der Analyst Ming-Chi Kuo zuletzt vermeldet. Apple hat danach inzwischen damit begonnen, die stärkere Diversifizierung der eigenen Produktion nicht nur als theoretische Überlegung zu betrachten, sondern als Aktionsplan umzusetzen.
Mögliche Standorte für weitere Produktionskapazitäten sind etwa Indien, Taiwan oder Vietnam, überall trifft Apple auf spezifische Herausforderungen, doch eine stärkere Unabhängigkeit von einem einzigen Industriestandort wird den Produktionsprozessen sicher langfristige Vorteile bringen. Wie schnell Apple weitere Standorte außerhalb Chinas wird erschließen können, ist allerdings nicht absehbar.