Wer die Provision von Apple bereits als unverschämt hoch empfindet, hat noch nicht gehört, wie viel Meta von den Einnahmen der Entwickler abhaben möchte: Im gerade entstehenden Metaversum vereinnahmt der Plattformbetreiber gleich die Hälfte der Erlöse für sich. Ob diese massive Umsatzabschöpfung dabei helfen wird, die neue Plattform in Schwung zu bringen, muss sich noch zeigen.
Apple steht wegen der Provision im App Store bereits lange und von vielen Seiten unter massivem Druck: 30% nimmt sich Apple von jedem Geschäft, sofern der Entwickler oder Dienstbetreiber zu den umsatzreicheren Anbietern zählt. Doch wer 30% schon viel findet, wird bei Metas Provision leer schlucken: Im neuen Metaversum müssen Entwickler glatt die Hälfte ihres Umsatzes auf der Plattform lassen.
In Horizon Worlds vereinnahmt Meta insgesamt 47,5% der Einnahmen, das bestätigte ein Meta-Sprecher vor kurzem dem US-Sender CNBC. Horizon Worlds ist eine VR-Spieleumgebung, in der Gebäude errichtet und mit Gegenständen gehandelt werden können. Die Plattform wird aktuell in den USA und Kanada angeboten.
Meta braucht Geld
Zunächst fließen 30% bei allen Verkäufen im Meta Quest Store ab, einem Shop, in dem Games und Apps für die Oculus-Brillen erworben werden können. Horizon Worlds selbst nimmt sich dann noch einmal eine Gebühr in Höhe von 17,5%.
Meta steht aktuell gehörig unter Druck: Das Kerngeschäft der sozialen Medien, das sich primär durch Anzeigen finanziert, hatte zuletzt offenbar die Grenze des Wachstums erreicht. Zudem schränkt unter anderem Apples App-Tracking-Transparenz unter iOS die Einnahmen weiter ein, Apfellike.com berichtete. Gleichzeitig benötigt Meta Milliarden, um das Metaversum zu errichten. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob Meta mit erzwungenen Umsatzabführungen in dieser Höhe erfolgreich viele Entwickler ins Metaverse wird locken können.