Netflix weigert sich, staatliche russische Fernsehsender auszustrahlen. Ein russisches Mediengesetz schreibt dem Streamingdienst dies seit wenigen Tagen vor, doch Netflix riskiert lieber ein landesweites Verbot. Der Anbieter kann sich das aber auch leisten.
Netflix weigert sich, ein russisches Gesetz zu befolgen. Es verpflichtet alle Streamingdienste ab einer bestimmten Größe, insgesamt 20 staatliche Sender auszustrahlen. Diese sollen allen russischen Kunden von Netflix angeboten werden und zwar ab März. Schon im vergangenen Winter hatte die russische Medienaufsicht Netflix auf die kommende Regelverschärfung hingewiesen, die nun verpflichtend geworden ist.
Sie gilt für alle Streamingdienste, die mehr als 100.000 Kunden erreichen. Netflix hat in Russland nur rund eine Million Kunden.
Netflix hat kein russisches Büro eröffnet
Wie aber zuletzt aus übereinstimmenden Medienberichten hervorging, hat Netflix sich bis jetzt geweigert, der Vorgabe nachzukommen. Zudem verweigert man sich noch einer anderen Vorgabe: Netflix hat kein Büro in Russland eröffnet, was der Gesetzgeber dort ebenfalls vorschreibt.
Damit riskiert Netflix, in Russland abgeschaltet zu werden. Allerdings ist der Preis nicht allzu hoch. Netflix macht mit dem russischen Markt nur einen eher kleinen Umsatz und man dürfte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, darauf zu verweisen, wie man mit der Weigerung westliche Werte in Russland verteidigt. Ob ein Verbot tatsächlich zeitnah umgesetzt werden wird, bleibt noch abzuwarten.
In einer weiteren Meldung hatten wir berichtet, dass Apple zuletzt alle Verkäufe in Russland eingestellt hatte.