Apple möchte bei neuen Finanzprodukten offenbar unabhängiger von klassischen Banken werden: Darum wird derzeit ein eigenes System zur Zahlungsabwicklung entwickelt. Es trägt den Projekttitel „Breakout“ und versetzte gestern Abend die Börsianer in Aufregung.
Apple hat aktuell bereits einige eigene Finanzprodukte im Angebot. So wird etwa derzeit exklusiv in den USA die Apple Card herausgegeben, eine Mastercard-Kreditkarte, die für die Nutzung im Apple-Ökosystem optimiert ist. Als Partner fungiert derzeit die US-Großbank Goldman Sachs.
Daneben bietet Apple Finanzierungen von Apple-Produkten in verschiedenen Ländern an. In Zukunft kommen aber wohl noch weitere Finanzprodukte hinzu. Diese möchte Apple aber offenbar gern in Eigenregie anbieten und nicht auf die Kooperation mit Finanzdienstleistern angewiesen sein.
So errichtet das Unternehmen derzeit eine eigene Infrastruktur für Zahlungsabwicklung, wie die Agentur Bloomberg zuletzt berichtet hat. Sie soll all das leisten, was üblicherweise Banken und Versicherungen übernehmen: Zahlungsabwicklung, Bonitätsbewertungen, Kreditausfallanalysen und auch die Schadensregulierung.
Planungen auf mehrere Jahre angelegt
Goldman Sachs soll den Informationen von Bloomberg nach bis auf weiteres auch weiter der Partner zur Realisierung der Apple Card bleiben, dennoch gab die Aktie im späten amerikanischen Handel rund 1% nach. Deutlich älter traf es mit CoreCard und Green Dot zwei weitere Kooperationspartner Apples. Ihre Papiere stürzten um zeitweise bis zu 10%.
Das Projekt wird intern auch „Breakout“ genannt, damit spielt Apple wohl auf mehr Unabhängigkeit von klassischen Bankdienstleistern an. Das Projekt sei auf mehrere Jahre angelegt, wann es erste sichtbare Früchte trägt, ist zurzeit noch völlig ungewiss.