Apple TV+ schafft es nicht, Kunden an sich zu binden. Auch wenn einzelne Titel durchaus erfolgreich sind und internationale Preise abräumen, hat Apple TV+ dennoch ein großes Problem mit Streamingnomaden. Netflix und Co. spüren diesen Trend auch, aber bei Apple TV+ wirkt er sich stärker aus.
Apple TV+ ist noch immer ein Zwerg im Streaminggeschäft. Im Vergleich mit den Branchengrößen Netflix, Amazon, Disney+ oder HBO nimmt sich der Marktanteil von Apple TV+ geradezu winzig aus. Darüber hinaus leidet Apple TV+ an einem Phänomen, das auch bei Netflix und Co. zu beobachten ist, sich dort aber weniger heftig auswirkt.
Viele Zuschauer schließen ein Abo nur sehr kurzfristig ab, um bestimmte Filme oder Serien zu sehen, im Anschluss kündigen sie wieder. Besonders krass war das im Zusammenhang mit dem Action-Streifen „Greyhound“ zu beobachten, einem Weltkriegsdrama mit Hollywood-Star Tom Hanks. Der Film war einer der größten Erfolge auf Apple TV+, das wirkte sich zwar auch in den Zuschauerzahlen aus, aber der Erfolg war nicht nachhaltig.
Zuschauer ziehen rasch weiter
Das WSJ zitierte zuletzt eine Studie von Marktforschern, aus der hervorgeht, dass Apple TV+ rund 60.000 neue Abos mit dem Start von „Greyhound“ gewinnen konnte. Allerdings blieben die meisten dieser Neukunden nicht bei Apple TV+.
Nach nur zwei Monaten waren rund 30% der neuen Abonnenten wieder verschwunden. Nur ein halbes Jahr später hatte etwa die Hälfte der Neukunden wieder gekündigt. Dieses Phänomen wirkt sich besonders bei Spielfilmen aus, Apple TV+ setzt zudem vermehrt auf solche Titel.
Serien wirken dem Effekt etwas entgegen, doch sind heutige Serien zumeist nur mehr wenige kurze Staffeln lang.
Seid ihr auch Streamingnomaden und wenn ja, wie sieht euer Wanderungsverhalten aus?