Apple muss einigen Entwicklern die Möglichkeit einräumen, Zahlungen auch außerhalb des App Stores entgegenzunehmen, auf diese Weise können diese Developer die 30%-Abgabe auf alle Transaktionen umgehen. Allerdings gilt dies nur für Entwickler in den Niederlanden und hier auch nur für wenige.
Apple bekommt es mit einer bemerkenswerten Entscheidung der niederländischen Wettbewerbsaufsicht zu tun. Diese hat eine Anordnung erlassen, die Apple dazu verpflichtet, einigen Entwicklern die Möglichkeit einzuräumen, Zahlungen von Kunden auch abseits des App Stores anzunehmen. Auf diese Weise können die Entwickler auch die Provision in Höhe von bis zu 30% umgehen, die normalerweise auf Geschäfte im App Store fällig werden.
Allerdings gilt das nicht für alle Apps: Nur Rating-Portale wie Tinder der Match Group oder Lovoo sind von diesem Urteil der ACM begünstigt, wie die Behörde schreibt. Diese Entscheidung zeichnete sich bereits seit einigen Monaten ab und ist das Ergebnis eines Prüfverfahrens, das bereits 2019 eingeleitet wurde.
Andernfalls zahlt Apple bis zu fünf Millionen Euro Strafe pro Woche
Zur Begründung erklärte Behördenchef Martijn Snoep, einige Entwickler seien in besonderer Weise abhängig von Apple als Betreiber des App Stores, Apple zöge einen signifikanten Vorteil aus seiner beherrschenden Position als Marktplatzbetreiber, der teilweise ausgeglichen werden müsse.
Sollte Apple der Anordnung nicht nachkommen, drohen dem Unternehmen Strafen in Höhe von fünf Millionen Euro pro Woche. Maximal kann die Behörde eine Strafzahlung von 50 Millionen Euro gegen Apple verhängen.