Apple-Nutzer sind in Großbritannien mit einer Klage gegen Google gescheitert. Sie wollten Schadenersatz erstreiten, nachdem Google in ihren Augen unzulässigerweise Cookies auf ihrem iPhone platziert hatte. Diesen Tatbestand stritt Google auch gar nicht ab, dennoch kommt es nicht zur Klage.
Apple-Nutzer werden kein Geld von Google erhalten: Der oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreiches hat eine entsprechende Sammelklage nicht zur Verhandlung angenommen, wie zuletzt die Agentur Bloomberg berichtet hatte. Sie war von Nutzern von Apples Browser Safari erhoben worden, die Google eine unzulässige Nutzung von Tracking-Cookies vorgeworfen hatten.
Obwohl Safari so eingestellt war, dass alle Cookies abgelehnt werden, platzierte die Google-Webseite Cookies auf den Geräten der Nutzer und bediente sich hierzu eines Tricks. Hierzu wurde ein unsichtbares Formular genutzt, das Safari veranlasst hatte, die Cookies dennoch anzunehmen, wie Sicherheitsforscher von Stanford herausgefunden hatten.
Google streitet Vorwürfe nicht ab
Google streitet indes überhaupt nicht ab, so gehandelt zu haben, was doch einigermaßen erstaunlich ist – auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick überrascht das gar nicht so sehr, denn das Gericht kam erwartbarerweise zu dem Schluss, dass es weder möglich sein würde, den entstandenen Schaden durch die begangene Privatsphäreverletzung nachzuweisen, noch die widerrechtliche Nutzung personenbezogener Daten zu belegen, der Klage wurde daher keine Aussicht auf Erfolg eingeräumt.
Wäre sie zugelassen worden und am Ende erfolgreich gewesen, wäre den Betroffenen ein Schadenersatzanspruch in Höhe von mehr als umgerechnet 600 Euro zugewachsen.
Den Klägern bleibt jetzt noch der Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der nicht zur EU gehört und den Briten auch nach dem Brexit noch offen steht, doch ein solcher Schritt ist eher unwahrscheinlich.