Kommenden Monat möchte die EU-Kommission den Entwurf einer neuen Verordnung vorstellen, mit der Hersteller von Smartphones gezwungen werden sollen, im EU-Raum einen einheitlichen Stecker anzubieten. Die Idee ist grundsätzlich vernünftig, kommt aber gut zehn Jahre zu spät.
Die EU hat schon vor langer Zeit damit begonnen, einen generellen Zwang für einheitliche Ladestecker an Smartphones erwägen. Aufgrund diverser Widerstände und Querelen in Politik und Wirtschaft gelangte diese Überlegung jedoch nie über frühe Gedankenspiele hinaus. Nun folgt vielleicht doch noch eine Umsetzung: Kommenden Monat werde die EU-Kommission den Entwurf für eine Verordnung vorstellen, die einen einheitlichen Ladeanschluss am Smartphone vorsieht und zwar für alle Geräte, die in der EU in den Handel gebracht werden, berichtet aktuell die Agentur Reuters. Hierbei wird die Kommission sich auf den USB-C-Standard festlegen, der heute schon bei vielen Smartphones zum Einsatz kommt.
Tatsächlich ist USB-C bei den meisten Android-Geräten – bis auf wenige sehr günstige Modelle – bereits Standard, lediglich ein großer Hersteller spielt in einem anderen Team.
Neue EU-Verordnung würde faktisch auf Apples iPhone zielen
Apples Lightning ist zwar mit USB-C weitläufig verwandt, allerdings nicht kompatibel. Apple setzt zwar inzwischen in mehreren iPad-Modellen auch auf USB-C, am Mac ist dieser Standard schon lange etabliert, am iPhone hält Apple aber bis jetzt an Lightning fest. Sollte die neue Verordnung tatsächlich in Kraft treten, noch bevor Apple sein angestrebtes iPhone ohne Anschlüsse marktreif hat, könnten Verbraucher in der EU möglicherweise doch noch ein iPhone mit USB-C im Handel erwerben.
Die neue Verordnung hat allerdings so oder so ihren Zweck verfehlt.