Apple sieht in Südkorea einer für das Unternehmen unangenehmen Gesetzesänderung entgegen. In dem asiatischen Land ist es Unternehmen wie Apple in Zukunft verboten, Entwicklern vorzuschreiben, Käufe und Zahlungen einzig über das eigene Zahlungssystem iTunes abzuwickeln. Über diesen Weg fließt der Großteil der App Store-Einnahmen an Apple, nämlich in Form der 30% respektive 15%, die von kleineren Entwicklern einbehalten werden.
Apple hat einen potenziell schweren Schlag hinnehmen müssen: In Südkorea gilt von nun an ein schärferes Wettbewerbsrecht für Unternehmen, die App Stores betreiben. Ihnen ist es damit verboten, den darin aktiven Entwicklern vorzuschreiben, Zahlungen einzig über die Zahlungsdienste des Betreibers abzuwickeln. Damit darf nun auch Apple die Entwickler im App Store nicht mehr zwingen, nur Zahlungen per iTunes zu akzeptieren und Kunden nicht auf alternative Zahlungsmöglichkeiten außerhalb des App Stores hinzuweisen. Eine entsprechende Gesetzesänderung des südkoreanischen Telekommunikationsrechts hatte das Parlament heute gebilligt, nachdem die Entscheidung eigentlich schon für gestern auf der Tagesordnung stand, jedoch kurzfristig verschoben wurde, wie das WSJ berichtet.
Apple und Google müssen Wege an der Provision vorbei bieten
Für Apple und im weiteren auch Google ist diese Entwicklung unerfreulich, denn die Unternehmen kassieren von allen größeren Entwicklern eine Provision in Höhe von 30% bei jeder Transaktion, sie ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Apple mit dem App Store seine Einnahmen im Services-Segment von Quartal zu Quartal zu immer neuen Rekorden führen konnte.
Nun gilt die Gesetzesänderung direkt nur für Nutzer und Entwickler in Südkorea, doch laufen in allen westlichen Märkten vergleichbare Gesetzesinitiativen und Untersuchungen von Regulierungsbehörden. Es ist durchaus denkbar, dass die nun in Südkorea verabschiedete Gesetzgebung als Startschuss fungiert, dem in vielen weiteren Ländern ähnliche Verschärfungen folgen werden.